Werder ist der große Verlierer des Wochenendes

Werder-Trainer Werner: "Hatten es auf dem Silbertablett liegen"

Bild: Imago | Kirchner-Media

Nach Schalke ist auch Darmstadt 98 in der Tabelle an den Bremern vorbeigezogen. Werder liegt nur noch auf dem Relegationsplatz, der Aufstieg wird zur Zitterpartie.

Der Samstag tat noch einmal richtig weh. Nicht nur, weil sich Manuel Mbom beim Training der Reservisten einen Achillessehnenriss zuzog und monatelang ausfallen wird. Oder weil sich das Trainerteam und die Werder-Spieler schonungslos in der Analyse durch jeden Fehler aus dem Spiel gegen Holstein Kiel quälten.

Es war der Blick auf die Konkurrenz, der die eigene 2:3-Niederlage vom Freitagabend noch schlimmer machte. Zunächst fegte der HSV Ingolstadt mit 4:0 vom Rasen und rückte bis auf drei Punkte an Werder heran. Dann schoss Darmstadt 98 drei Tore in drei Minuten beim 6:0-Triumph über Aue und verdrängte die Bremer von Platz zwei.

"Es ist noch enger geworden"

So ist Werder Bremen also der große Verlierer des 32. Spieltags. Als Tabellenführer mit besten Aufstiegsaussichten gestartet und am Ende auf dem dritten Rang hart aufgeschlagen. Die direkte Rückkehr in die Bundesliga ist für Werder jetzt nur noch möglich, wenn Schalke oder Darmstadt patzen.

Es ist eng, es bleibt eng und es ist heute aus unserer Sicht noch enger geworden. Das müssen wir für den Moment so akzeptieren, wie es ist. Natürlich sind wir enttäuscht darüber.

Werder-Trainer Ole Werner

Werder-Coach Ole Werner ist klar, dass jetzt nur noch zwei Siege aus den verbleibenden zwei Spielen die Aufstiegschancen der Bremer am Leben halten können. Und vermutlich wird es nun darauf hinauslaufen, dass Werder in die Relegation muss. Dort ist Werner schon einmal mit Kiel knapp gescheitert, und dieses Mal wäre es gegen Kandidaten wie den VfB Stuttgart oder auch Hertha BSC sicherlich nicht leichter.

Absteiger Aue wird kein Selbstläufer

Vom Nackenschlag am Freitag müssen sich die Bremer erst einmal erholen, dafür hat die Mannschaft nun an den freien Tagen am Sonntag und Montag Zeit. Dann soll der Fokus ab Dienstag nur noch auf Gegner Aue gehen, dessen Abstieg am Samstag besiegelt wurde. "Wir müssen den Blick nach vorne richten", sagt Werner.

Doch Aue will sich mit Sicherheit bestmöglich vom eigenen Publikum verabschieden und wird sich nicht kampflos ergeben. Genau wie Jahn Regensburg, für den es eigentlich beim Saisonfinale am 15. Mai um nichts mehr geht.

Werner hofft auf Reaktion seiner Mannschaft

Werner glaubt weiterhin an sein Team, das er bis zum kommenden Sonntag wieder aufrichten will. Mit den gleichen Abläufen und Strukturen, mit denen er es von Rang zehn auf eins geführt hatte. An Aktionismus glaubt der Coach nicht. An dem, was sich bisher bewährt hat, hält er fest und das macht ihn authentisch.

Doch den bitteren Rückschlag gegen Kiel hatte wohl auch Werner nicht kommen sehen. Das Rennen um den Aufstieg ist zur Zitterpartie für Werder geworden.

Das ist ein Nackenschlag, da müssen wir nicht drumherum reden. Aber wir haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass wir Antworten auf solche Situationen finden können. Wenn wir zusammenstehen, gemeinsam die Dinge aufarbeiten. Und das traue ich meiner Mannschaft und uns auch jetzt zu.

Werder-Trainer Ole Werner in der ARD

Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten:

FC Schalke 04 – Platz 1, 67:41 Tore, 59 Punkte

FC St. Pauli (H)
1. FC Nürnberg (A)

Darmstadt 98 – Platz 2, 67:44 Tore, 57 Punkte

Fortuna Düsseldorf (A)
SC Paderborn 07 (H)

Werder Bremen – Platz 3, 60:43 Tore, 57 Punkte

Erzgebirge Aue (A)
Jahn Regensburg (H)

Hamburger SV – Platz 4, 62:32 Tore, 54 Punkte

Hannover 96 (H)
Hansa Rostock (A)

FC St. Pauli – Platz 5, 57:43 Tore, 54 Punkte

FC Schalke 04 (A)
Fortuna Düsseldorf (H)

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. April 2022, 19:30 Uhr