Trägt den VfB Oldenburg die Aufstiegs-Euphorie durch die 3. Liga?

Die Fans des VfB Oldenburg feiern die Mannschaft bei der Aufstiegsfeier.
Aufbruchstimmung in Oldenburg: Der Aufstieg in die 3. Liga hat Verein, Fans und Stadt nähergebracht. Bild: Imago | Nordphoto

Nach jahrelanger Profifußball-Abstinenz ist die Vorfreude groß in Oldenburg. Zumal es zum Drittliga-Start im Marschwegstadion gleich zum "Grünkohl-Derby" kommt.

Nur kurz war die Sommerpause beim VfB Oldenburg. Knapp zwei Wochen, nachdem der Klub aus dem Stadtteil Donnerschwee den Aufstieg in die 3. Liga gepackt hatte, bat Trainer Dario Fossi seine Schützlinge schon wieder auf den Platz. Dass das Warm-up für das Drittliga-Abenteuer trotzdem nur kurz ausfiel, dürfte manchem Spieler aber recht sein, wie Fossi im Gespräch mit dem Sportblitz vermutet.

Ich war selbst Spieler und weiß, wie es ist, die Vorbereitung anzugehen und Testspiele zu machen – zu hundert Prozent schockt das nicht.

Oldenburg-Trainer Dario Fossi im Gespräch mit dem Sportblitz

Drittliga-Abenteuer beginnt mit einem Nordwest-Derby

Zum Auftakt in die neue Spielzeit bekommen es die Oldenburger im heimischen Marschwegstadion mit dem SV Meppen zu tun (Anpfiff um 14 Uhr). Dritte Liga, Heimspiel und dann gleich ein "Grünkohl-Derby" – kein Wunder, dass die Vorfreude groß ist im Verein. "Meine Jungs sind total heiß und fokussiert", sagt Fossi.

Auch in der Stadt ist man glücklich, endlich wieder Standort im deutschen Profifußball zu sein. 25 Jahre, nachdem sich der Traditionsklub aus dem bezahlten Fußball verabschiedet hatte. "Mit Beginn der Meisterrunde haben wir schon erlebt, dass sukzessive mehr und mehr Euphorie in der Stadt war", sagt Geschäftsführer Michael Weinberg.

Der VfB ist wieder zu einer Marke geworden und die Identifikation zum Verein ist wieder hergestellt worden.

Geschäftsführer Michael Weinberg im Gespräch mit dem Sportblitz

Nicht-Abstieg ist das Ziel

Die Marschroute in der kommenden Spielzeit ist klar: keine Eintagsfliege sein und die Klasse halten. Um das Ziel zu erreichen, hat der Verein den Kern des Aufstiegskaders zusammengehalten. Verstärkt wurde das Team unter anderem durch Manfred Starke, Oliver Steurer und Sebastian Mielitz, die bereits im Profifußball die ein oder andere Erfahrung gesammelt haben.

Vor allem die Verpflichtung des Ex-Werderaners Mielitz, der zu grün-weißen Erfolgszeiten sogar in der Champions-League das Tor hütete, sorgte auch über Oldenburg hinaus für Staunen. Der 33-Jährige weiß, worauf er sich mit seiner neuen Aufgabe eingelassen hat. "Jedes Spiel ist ein Endspiel", betont Mielitz.

Wir gehen als Underdog in die Saison, haben aber eine sehr homogene Truppe. Viele unbekümmerte, aber auch einige erfahrene Spieler. Die Leute können sich auf was gefasst machen.

Oldenburg-Torhüter Sebastian Mielitz im Gespräch mit dem Sportblitz

Oldenburg ist noch auf Stürmersuche

Oldenburg-Trainer Dario Fossi gibt Anweisungen.
Freut sich aufs Drittliga-Abenteuer mit dem VfB: Oldenburg-Coach Dario Fossi. Bild: Imago | Nordphoto

Abgeschlossen sind die Transferbemühungen des VfB aber noch nicht. Gesucht wird noch einer für die Sturmmitte, also einer, der auch Tore schießt. Zuletzt trainierte der gebürtige Brasilianer Lucas Falcao bei den Oldenburgern zur Probe mit. Eine Entscheidung, wie es weitergeht mit dem 22-Jährigen, der in der vergangenen Saison beim Drittligisten Viktoria Berlin für zeitweilige Furore sorgte, steht noch aus.

Schwer wiegt hingegen der Ausfall von Ayodele Adetula. Der Flügelspieler, der in der vergangenen Saison der Top-Vorlagengeber im Team war, fehlt dem Aufsteiger wegen eines Außenbandriss im Knie noch mindestens sechs Wochen. Ihn zu ersetzen, wird schwer. Man darf also gespannt sein, wo die Reise hingeht für den Underdog vom Donnerschwee.

VfB Oldenburg startet ohne geeignetes Stadion in die 3. Liga

Bild: Radio Bremen

Mehr zum VfB Oldenburg:

Autoren

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 22. Juli 2022, 18:06 Uhr