Tischtennis-Bundesliga: Falcks WM-Euphorie soll Werder mitreißen
Dass Mattias Falck in Houston den WM-Titel gewann, kommt für Werder im richtigen Moment. Trainer Cristian Tamas erhofft sich davon die Wende in dieser schwierigen Saison.
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Auch in Bremen wurde kräftig mitgefiebert, als die Tischtennis-Weltelite in der vergangenen Woche im texanischen Houston um die WM-Titel kämpfte.
Cristian Tamas, Trainer des Bundesligisten Werder Bremen, erlebte vor dem Bildschirm mit, wie sein Topspieler Mattias Falck nacheinander die besten Doppel-Teams der Welt von der Platte fegte und mit seinem Kumpel Kristian Karlsson am Ende tatsächlich die Goldmedaille gewann.
Es ist fantastisch. Das war eine Riesen-Leistung von beiden und sie sind verdient Weltmeister geworden.
Werder-Trainer Cristian Tamas im Gespräch mit dem Sportblitz
Erhoffter Schub fürs Selbstvertrauen

Dass es für den 30 Jahre alten Schweden Falck dagegen im Einzel bei der WM nicht wie erhofft lief, überrascht Tamas nicht. "Wenn man wie Mattias als amtierender Vizeweltmeister antritt, dann spürt man einfach sehr viel Druck. Manchmal gelingt es dann, sich nach ein paar Runden frei zu spielen, aber das muss man erstmal schaffen."
Doch die furiose Leistung im Doppel – seit 1991 hatte kein europäisches Duo mehr den WM-Titel geholt – kommt für Falck und Werder genau im richtigen Moment. Für den Schweden, der durch eine hartnäckige Knieverletzung im Sommer bei EM und Olympia zu kämpfen hatte und auch zu Beginn der Bundesliga gehandicapt war, ist es der bisher größte Erfolg seiner Karriere. Und der dringend gesuchte Schub fürs Selbstvertrauen.
Wir hoffen, dass die Euphorie, die Mattias mit dem WM-Titel mit nach Bremen bringt, sich auf uns alle überträgt.
Werder-Trainer Cristian Tamas im Gespräch mit dem Sportblitz
Noch drei Liga-Spiele bis Weihnachten

Bestenfalls bereits am kommenden Sonntag im Liga-Heimspiel gegen Post SV Mühlhausen. Denn Werder braucht als Tabellenneunter dringend Erfolgserlebnisse – und Punkte. Bis Weihnachten stehen insgesamt noch drei Punktspiele an, wobei Tabellennachbar Grünwettersbach die etwas gnädigere Aufgabe ist als das Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Tabellenführer Borussia Düsseldorf.
"Zwei Siege im Jahresendspurt wären schön", hofft Tamas und das Team habe auch verstanden, wie wichtig die Aufgabe und wie ernst die Lage ist. Ganz optimal war die Vorbereitung nach der WM aber nicht gelaufen. Hunor Szöcs hing drei Tage länger als geplant in Houston fest – wie 300 andere Passagiere auch – aufgrund eines defekten Flugzeugs. Wichtige Zeit also, die Tamas eigentlich nutzen wollte.
Falck mit heftigem Reiseprogramm
Und zudem wird es darauf ankommen, ob Falck mit dem Adrenalin-Schub nach dem WM-Sieg seine Müdigkeit abschütteln kann. Denn das Reiseprogramm des Schweden war heftig – wie auch der Jetlag. Nur fünf Tage nach dem WM-Finale bin Houston begannen im 16.000 Kilometer entfernten Singapur die WTT Cup Finals, der Jahresabschluss der 16 besten Spieler.
Falck unterlag am Sonntag im Achtelfinale dem japanischen Wunderkind und Weltranglistenvierten Tomokazu Harimoto mit 0:3 (11:6,11:8,11:8) und tritt nun am Montag die 10.000-Kilometer-Heimreise nach Halmstad an, bevor er am Freitagabend in Bremen zum Spieltag ankommt. Tamas hofft auf sein Zugpferd und den positiven Schub, nachdem Werder zuletzt an fünf Spieltagen knapp im Doppel verloren hatte – das tat richtig weh.
Man kann sich zwar Selbstvertrauen im Training holen, aber wirklich helfen eben nur Siege.
Werder-Trainer Cristian Tamas im Gespräch mit dem Sportblitz
Tischtennis-WM: Werders Vizeweltmeister Falck will Gold
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 30. November 2021, 7 Uhr