Sieg unter Schmerzen: Werders Tischtennis-Asse schlagen Mainz

Obwohl Kirill Gerassimenko in seinem Match übel umknickte, quälte er sich durch und brachte die Bremer Bundesligisten wieder nach vorn. Auch Mattias Falck spielte stark.

Es war ein Moment, der schon beim Hinschauen weh tat und der wie ein Schock durch die Bremer Klaus-Dieter-Fischer-Halle ging. Werder-Profi Kirill Gerassimenko war böse umgeknickt und krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden.

"Ich habe Kirill noch nie so gesehen, er hat geschrien vor Schmerzen", erzählte Trainer Cristian Tamas später. Der Schreckmoment war im zweiten Satz des dritten Einzels gegen Aufsteiger Mainz 05 passiert. Gerassimenko führte mit 1:0 und 4:1. Doch nun sah es nicht danach aus, als könne der Kasache weiterspielen.

"Kirill hat wahnsinnig für uns gekämpft"

Gerassimenko wurde für eine 15-minütige Verletzungspause zur Behandlung in die Kabine gebracht und von Werders Teamarzt Dr. Thomas Milde untersucht. Gebrochen schien nichts zu sein, aber ob das Sprunggelenk verletzt oder Sehnen gedehnt waren, ließ sich so nicht genau feststellen. "Kirill hatte sehr starke Schmerzen", sagte Tamas. Doch Gerassimenko konnte zumindest auf dem Fuß stehen.

Und so biss Werders Nummer zwei tatsächlich die Zähne zusammen und brachte die Partie gegen Luka Mladenovic unter sichtlichen Schmerzen noch zu Ende – mit einem 3:1-Sieg. Einen 7:10-Rückstand im vierten Satz drehte Gerassimenko zum 12:10. Der tosende Jubel in der Halle war sicherlich Balsam für den lädierten Fuß. Die Bremer lagen nun mit 2:1 vorne.

Das war eine richtig starke Leistung von Kirill mit seiner Verletzung. Er hat wahnsinnig für das Team gekämpft und uns mit seinem Sieg wieder in Führung gebracht. Das war das Schlüsselmatch.

Werder-Profi Mattias Falck bei Bremen Eins

Falck mit zwei Topleistungen Matchwinner

Und so hatte es Werders Topstar Mattias Falck in der Hand gegen Yuto Muramatsu den Gesamtsieg klar zu machen. Der 31-jährige Schwede hatte bereits in seinem ersten Match eine starke Leistung gezeigt und bot sie nun auch gegen den Japaner. Dass dieser jenseits von Platz 500 in der Weltrangliste geführt wird, hat nichts zu sagen. Muramatsu spielt einfach keine internationalen Turniere mehr, stand aber mal in den Top 20.

Inzwischen hat der Japaner sein Spiel auf den nicht mehr verbreiteten defensiven Stil umgestellt – damit war Werders junger Neuzugang Cristian Pletea im zweiten Einzel überhaupt nicht zurecht gekommen. Falck aber verfügt über andere Waffen. Und so wurde es ein echtes Spitzenduell auf hohem Niveau, bei dem beide Spieler mit der ungewöhnlichen Schlägerseite mit kurzen Noppen spielen – der eine offensiv, der andere defensiv. Falck blieb der Stärkere beim verdienten 3:1-Sieg, der auch Werder das 3:1 bescherte und vorerst den vierten Platz in der Tabelle.

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, besonders in meinem zweiten Match habe ich sehr gut gespielt. Das war ein wichtiger Sieg heute für uns.

Werder-Profi Mattias Falck bei Bremen Eins

Weitere Untersuchungen am Sonntag

Auch Trainer Tamas lobte nach dem aufreibenden Heimspiel seine Mannschaft, die ohne Marcello Aguirre antreten musste, der Corona-positiv getestet wurde. "Was die Jungs heute gezeigt haben, war grandios."

Am Sonntag sollen weitere Untersuchungen an Gerassimenkos Fuß erfolgen. Am Dienstag soll der Kasache eigentlich zu den Asien-Meisterschaften nach Thailand fliegen. So oder so hofft Werder, dass er zum nächsten Bundesliga-Spiel gegen Ochsenhausen am 26. November wieder fit ist.

SV Werder Bremen – 1. FSV Mainz 05 3:1

Mattias Falck vs. Andrei Putuntica 3:1 (11:8, 11:7, 9:11, 12:10)
Cristian Pletea vs. Yuto Muramatsu 3:0 (7:11, 4:11, 2:11)
Kirill Gerassimenko vs. Luka Mladenovic 3:1 (11:9, 11:3, 7:11, 12:10)
Mattias Falck vs. Yuto Muramatsu 3:1 (11:8, 11:9, 9:11, 11:8)