Erster Meilenstein geschafft: Weltumsegler Herrmann an Südafrikas Kap
Das erste Drittel seiner Weltumseglung hat Boris Herrmann hinter sich gebracht. Doch die dramatische Rettungsaktion seines Mitstreiters steckt ihm noch in den Knochen.

Weltumsegler Boris Herrmann hat bei seiner Vendée-Globe-Premiere das erste der drei großen Kaps hinter sich gelassen. Der Skipper der "Seaexplorer – Yacht Club de Monaco" passierte am Mittwochmorgen um 4.35 Uhr nach 23 Tagen, 14 Stunden und 15 Minuten auf See als Fünfter der Flotte das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas.
Das Kap sehen wir nicht, weil wir es so weit südlich passieren. Aber es ist ein mentaler Meilenstein. Hier ist etwa ein Drittel des Kurses geschafft.
Weltumsegler Boris Herrmann
"Ich hatte große Angst um Kevin"
Neue Probleme hat der bislang vor ihm liegende Sebastien Simon, der am Mittwochmorgen mit einem unbekannten Objekt im Wasser zusammenstieß. Wie schwerwiegend der Schaden an seinem Boot ist, war zunächst nicht bekannt.
Nach der dramatischen Rettung des schiffbrüchigen Franzosen Kevin Escoffier ("PRB") durch dessen Landsmann Jean Le Cam ("Yes We Cam!"), an der auch der gebürtige Oldenburger Herrmann beteiligt war, ist die führende Gruppe bei der Solo-Weltumseglung wieder auf Kurs.
Ich hatte dabei große Angst um Kevin. Diese Belastung habe ich aber erst hinterher gespürt. Es braucht sicher noch etwas Zeit, das zu verarbeiten.
Weltumsegler Boris Herrmann nach der Suchaktion von Kevin Escoffier
Präsident Macron beglückwünscht "großartige Kameradschaft"
Es läuft der Teilabschnitt durch den Indischen Ozean. An Land arbeiten Escoffiers Team und die Rennleitung an einer Lösung, den sich immer noch an Bord der "Yes We Cam!" befindenden Franzosen möglicherweise per Boot abzuholen und auf die Kerguelen zu bringen, von wo aus er nach Hause fliegen könnte.
Vendée-Globe-Rekordteilnehmer Le Cam wird in seiner Heimat als Held gefeiert. Am Dienstag gratulierte ihm Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem mehr als fünfminütigen Videogespräch und hob dabei "die großartige Kameradschaft" der Segler untereinander hervor. Auch Herrmann hatte seinen Kurs geändert und einen Sektor nach Escoffier abgesucht.
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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 2. Dezember 2020, 18:06 Uhr