Hohe Berge, hohe Erwartungen: Radprofi Kämna startet beim Giro

Fischerhuder Radprofi Kämna vor seinem Giro-Debüt

Bild: Imago | Action Plus

Auf Lennard Kämna wartet ab heute Schwerstarbeit: 21 Etappen, 3.400 Kilometer, bergauf, bergab. Nach einem Jahr Auszeit hat er Lust auf sein Debüt beim Giro d'Italia.

Zuhause ist es am Schönsten, das hat auch Lennard Kämna nicht vergessen. Der 25-Jährige ist in Fischerhude groß geworden, vor den Toren Bremens.

Und ob alleine beim Training oder zum Spaß mit Vater und Bruder – wenn sich Kämna auf sein Rad schwang, drehte er am liebsten dort seine Runden, wo es alle Bremer bei schönem Wetter tun: im Blockland, idyllisch plattes Land zwischen Deich und der Wümme.

Wenn ich ein, zwei Stunden locker und easy bei schönem Wetter radeln dürfte, würde ich jederzeit das Blockland wählen. Das bin ich hoch und runter geradelt und das mache ich immer noch gerne.

Radprofi Lennard Kämna im Podcast "Tourfunk" der Sportschau

21 Etappen, 3.400 Kilometer

Radprofi Lennard Kämna schaut etwas unsicher beim Fotoshooting vor dem Start des Giro d
Lennard Kämnas Vorbereitung wurde von einer Corona-Erkrankung ausgebremst, doch er fühlt sich fit für den Giro-Start. Bild: dpa | Roth

Doch das Blockland wird sich gedulden müssen, denn jetzt wartet drei Wochen lang bis zum 29. Mai erst einmal Schwerstarbeit auf dem Rad auf ihn: der Giro d'Italia. 21 Etappen, 3.400 Kilometer Strecke und jede Menge Berge.

2020 hat Kämna für sein Bora-Hansgrohe-Team eine Etappe bei der prestigeträchtigen Tour de France gewonnen, der Giro aber ist Neuland für ihn. "Von den Strecken her muss man sich das sehr ähnlich vorstellen wie die Tour. Es ist vom Höhenprofil und von der Länge alles das Gleiche. Es ist nicht weniger anspruchsvoll", sagt Kämna im Interview mit dem Sportblitz.

Ein Etappensieg "wäre ein Riesending"

Kämnas Team hat Großes vor, reist in voller Stärke an. Gleich drei Kapitäne um Emanuel Buchmann fahren um das Gesamtklassement mit. Der junge Fischerhuder soll sie als Helfer unterstützen, sie die Berge hochziehen – und nicht nur das.

Ich versuche natürlich auf Etappenjagd zu gehen. Wenn ich es hier schaffe eine Etappe zu gewinnen, wäre ich wahnsinnig glücklich. Das wäre ein Riesending.

Radprofi Lennard Kämna im Sportblitz

Angespannt sei er eigentlich nicht, erzählt Kämna im Gespräch mit dem Sportblitz, "ich habe einfach Lust, diese Rundfahrt zu fahren." Der Spaß ist wieder da nach einem Jahr Auszeit. Gerade hatte er mit dem Gewinn der dritten Etappe bei der Tour of the Alpes seine gute Frühform untermauert.

Corona bremste Kämnas Vorbereitung aus

Dabei vermasselte ihm eine Corona-Erkrankung im März die gute Vorbereitung. Doch Kämna will sich nicht mehr verrückt machen oder zu sehr unter Druck setzen.

Wenn es am Freitag zunächst im ungarischen Budapest mit dem Giro losgeht und am 29. Mai mit dem Einzelzeitfahren in Verona endet, dann fährt Kämna mit seinem neuen Motto: "Ich versuche, das Beste draus zu machen."

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 5. Mai 2022, 18:06 Uhr