Darum ist das WM-Testspiel in Bremen so wichtig für die DHB-Handballer

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft bespricht sich in einer Auszeit.

Darum ist das WM-Testspiel in Bremen so wichtig für die DHB-Handballer

Bild: Imago | Sven Simon

Mit Island wartet bei der Partie in Bremen ein echter Gradmesser auf das deutsche Nationalteam. Vor dem WM-Härtetest ist jedoch überraschend das Thema Corona wieder präsent.

Alfred Gislason stand die Vorfreude auf die Länderspiel-Premiere gegen sein Heimatland ins Gesicht geschrieben. "Es ist das erste Mal, dass ich gegen Island spiele. Für mich ist das etwas Besonderes", sagte der Bundestrainer der deutschen Handballer vor dem WM-Härtetest gegen den EM-Sechsten am Samstag in Bremen (16:15 Uhr). Die Partie, die in der ÖVB-Arena vor 8.872 Zuschauern ausgetragen wird, ist ebenso wie das erneute Aufeinandertreffen mit Island tags darauf in Hannover (15:30 Uhr) bereits ausverkauft.

Gutes Gefühl vor der Generalprobe

Nach den ersten drei Trainingstagen beim WM-Lehrgang in Hannover geht Gislason mit einem guten Gefühl in die WM-Generalprobe. "Mir geht es gut, den Spielern noch besser. Alle sind fit und wir sind in der kurzen Zeit schon gut vorangekommen", so der 63-Jährige. Kapitän Johannes Golla bestätigte den Eindruck des Bundestrainers. "Die Stimmung ist gut, die Qualität im Training auch. Wir sind alle positiv gestimmt", sagte der Kreisläufer.

Von den Partien gegen Island erhofft sich Gislason letzte Aufschlüsse für die WM-Endrunde in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar), bei der die deutsche Mannschaft in der Vorrundengruppe E auf Asienmeister Katar, Serbien und Algerien trifft. "Die Isländer streben eine Medaille an. Nach den beiden Duellen wissen wir, wo wir stehen", sagte der Bundestrainer.

Es ist viel besser, einen Gegner zu haben, der etwas höher eingestuft wird als einen Gegner, wo man zwei leichte Spiele hat und hinterher nicht weiß, wie gut man wirklich ist. Wir wollen aus den Spielen lernen und schauen, wo wir noch etwas verbessern müssen.

DHB-Nationaltrainer Alfred Gislason

Corona-Vorgaben sorgen für Unverständnis

DHB-Kapitän Johannes Golla wirft aufs gegnerische Tor.
Führt die DHB-Auswahl als Kapitän aufs Feld: Kreisläufer Johannes Golla (Mitte). Bild: Imago | camera4+

Für Aufsehen sorgen hingegen die strengen Corona-Vorgaben des Weltverband IHF. Dieser schreibt für die WM eine PCR-Testung in den 72 Stunden vor der Anreise vor, ebenso sind Schnelltests nach der Vor- und nach der Hauptrunde angesetzt. Wird ein Spieler positiv getestet, ist eine mindestens fünftägige Isolation in den IHF-Richtlinien festgelegt.

Die Regeln stoßen auf Unverständnis – unter anderem beim isländischen Team. "Die Spieler sind sich bewusst, dass sie ihre Quarantäne jederzeit selbst beenden und sich den Tests verweigern können", schrieb Nationaltorhüter Björgvin Pall Gustavsson in einem offenen Brief. Auch das Team von Co-Gastgeber Schweden äußerte sich bereits ähnlich.

DHB-Sportvorstand Axel Kromer kann die Äußerungen zwar nachvollziehen, will aber auf einen konstruktiven Austausch mit dem Weltverband setzen. Er glaubt, dass sich am Konzept noch etwas ändern kann. Trotzdem teilte der Verband mit: "Die deutsche Delegation reduziert ihre Kontakte, ohne ein Kontaktverbot zu verfolgen." Auf Wunsch des Teamarztes wurde etwa eine FFP2-Maskenpflicht für Medienvertreter bei den Tests gegen Island vorgeschrieben. "Auch die Kontakte mit Fans im Umfeld der Länderspiele müssen leider weiterhin reduziert werden", so der DHB. Gislason hofft jedenfalls, dass die DHB-Auswahl nach der chaotischen Corona-EM 2022 mit insgesamt 18 positiven Fällen im Team dieses Mal ohne Ausfälle durch das Turnier kommt.

Vor einem Jahr hatten wir heftige Probleme. Natürlich hoffe ich, dass wir keine positiven Fälle haben und ein Turnier erleben, in dem es nur um Handball geht.

DHB-Nationaltrainer Alfred Gislason

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 6. Januar 2023, 8:20 Uhr