Warum diese Bremerin Australiens Gymnastik-Nationalteam trainiert

Warum diese Bremerin Australiens Gymnastik-Nationalteam trainiert

Bild: Radio Bremen

Das Team aus Down Under schuftet derzeit am Bremer Bundesstützpunkt. Trainiert werden sie dabei von Larissa Drygala, die ihnen den Feinschliff verschaffen soll.

Wenn Larissa Drygala zum Bremer Bundesstützpunkt kommt, weht dort derzeit internationales Flair und sie muss ihre Kommandos im Training auf englisch geben. Der Grund: Momentan ist die australische Nationalmannschaft der Rhythmischen Sportgymnastik für insgesamt drei Wochen an der Weser zu Gast und bereitet sich auf die Commonwealth Games im englischen Birmingham vor. Dies ist ein Wettbewerb von 56 Nationen aus dem Vereinigten Königreich, seinen einstigen Kolonien und Irland. Für die Australierinnen ist es das größte Turnier nach Olympia. Entsprechend akribisch wird gearbeitet.

Sechs bis acht Stunden pro Tag wird dabei jeden Tag trainiert. Drygala hilft beim Feinschliff. Zustande kam der Kontakt vor fünf Jahren, als Drygala nach Australien reiste, um dort Aufbauarbeit zu leisten. Zwischenmenschlich hat es sofort gepasst. "Wie ich den ersten Abend mit denen zusammen war, war das wie Familie, es war so ein nach Hause kommen", schwärmt sie noch heute.

Sie weiß, worauf es in der Rhythmischen Sportgymnastik ankommt. Schließlich leitet sie das Team der Trainerinnen am Bundesstützpunkt und fungiert selbst auch als Kampfrichterin. Doch die Kommunikation ist nicht immer ganz einfach. Das Reglement ist zwar überall gleich, wird manchmal aber unterschiedlich interpretiert. "Das größte Problem für die Australier ist", berichtet Drygala beim Besuch des Sportblitz, "dass sie auf ihrem Kontinent alleine sind und ihnen die Diskussion über das Reglement fehlt."

Neue Erkenntnisse für die Australierinnen

Für die Australierinnen ist die Vorbereitung in Bremen ein echtes Erlebnis. Nach dem Beginn des Ausbruchs der Corona-Pandemie können sie endlich wieder auf Reisen gehen. "Es macht Spaß, ein neues Land kennenzulernen", erzählt Isabelle Wang. "Ich mag es, mit anderen guten Gymnastinnen zu trainieren. Das ist eine Ehre." Iuliia Lakovleva wiederum hat besonders Gefallen am deutschen Brot gefunden. Ihnen allen sind Drygalas Tipps wichtig.

Sie hilft uns beim Feintuning der Übungen, damit die Elemente darin auch zählen. Sonst macht sie uns Alternativvorschläge, wenn Teile nicht funktionieren. Es ist echt wichtig, dass sie da ist und uns hilft.

Ashari Gill
Ashari Gill

Die Australierinnen stehen unter Druck

Die Australierinnen verfolgen bei den Commonwealth Games das Ziel, nicht ohne Medaille in die Heimat zurückzukehren. Momentan, räumt Nationaltrainerin Katie Sigsworth ein, würden die Australierinnen in der Rhythmischen Sportgymnastik weltweit nicht zu den 25 besten Teams gehören. In Birmingham müsse daher auch gut abgeschnitten werden, um weiterhin finanzielle Förderung zu erhalten.

Mehr zum Thema:

Autorinnen und Autoren

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 25. Juli 2022, 18:06 Uhr