Werder im grün-weißen Partyrausch: "Wir feiern jetzt 3 Tage durch"

Bis zum letzten Spieltag hat es gedauert, umso ausgelassener feierte Werder Bremen am Sonntag den Aufstieg. Sogar Trainer Ole Werner wurde nach einer Bierdusche locker.

Und dann hat es Ole Werner doch erwischt. Eiskalt von hinten kam die Bierdusche, Marco Friedl traute sich was bei seinem Chef. Doch der war natürlich nicht böse, bei Werder war die improvisierte Aufstiegsparty längst in vollem Gange. Und auch der sonst so nüchterne Werner wurde bei Freudentänzchen und Bier richtig locker.

"Auch ich werde versuchen, beim Feiern nicht zu enttäuschen und alles geben", hatte Werder-Coach Werner gelobt, als der 2:0-Sieg gegen Jahn Regensburg im Bremer Weser-Stadion perfekt war.

Platzsturm, Torbruch, 20 Verletzte

Werder-Trainer Ole Werner trinkt aus einem riesigen Bierglas.
Prost zum Aufstieg: Werder-Trainer Ole Werner ließ sich das Bier nach dem Aufstieg schmecken. Bild: Gumzmedia/Nordphoto | Andreas Gumz

Danach hatte die Vernunft bei den 41.000 seligen Zuschauern gerade einmal zehn Sekunden nach Abpfiff angedauert – dann stürmten sie mit Karacho den Rasen. Die Sicherheitskräfte konnten die Mannschaft, die vor der Ersatzbank ausgelassen hüpfte und tanzte, zwar vor den Massen schützen.

Das Tor aber hielt dem Ansturm nicht stand und zerbrach. Fans trugen die eine Hälfte des zerbrochenen Gebälks stolz wie eine Siegertrophäe aus dem Stadion. Und die Bremer Polizei meldete später, dass 20 Personen beim Platzsturm verletzt worden waren. Einige mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden. Werders Appelle vor und während des Spiels waren ungehört geblieben, nach dem Abpfiff brachen alle Dämme.

"Ich bin extrem erleichtert"

Auch bei den Werder-Spielern war eine große Erleichterung über den Last-Minute-Aufstieg beim Saisonfinale deutlich spürbar. Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz hatte sogar Tränen in den Augen. "Ich bin extrem erleichtert", sagte der Ehrenspielführer in der ARD, "das ist für uns alle ein sehr emotionaler Moment. Wir können unserer Mannschaft und unserem Trainer nur ein Riesen-Kompliment aussprechen."

Und die Mannschaft lässt jetzt "den Druck vom Kessel", wie Torschütze Niclas Füllkrug ankündigte. Sein Trikot hatte "Lücke" längst beim glückseligen Feiern mit den Fans verschenkt. Und die Party soll auch nicht so schnell enden, wenn es nach Füllkrug geht.

Jetzt feiern wir drei Tage lang durch. Ich hoffe, die Jungs bekommen das hin. Ich kann das, ich bin schon einmal aufgestiegen.

Werder-Stürmer Niclas Füllkrug

Sein Sturmpartner Marvin Ducksch fügte ebenfalls erleichtert hinzu: "Das ist der verdiente Lohn für Wochen und Monate harter Arbeit. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Dass es jetzt so gekommen ist, ist einfach überragend."

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende, 15. Mai 2022, 17:20 Uhr