Werder-Legende Sidka will mit dem VfB Oldenburg nach Berlin

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Mit dem VfB Oldenburg darf Wolfgang Sidka wohl bald die Meisterschaft in der Regionalliga Nord feiern. Für die 3. Liga müsste der Klub vielleicht nach Wilhelmshaven umziehen.

Die Anhänger des VfB Oldenburg mussten in der Vergangenheit schon eine ganze Menge einstecken. "Fast schon Fußballlegende, einst 10.000 Fans, und so oft schon am Ende – Zwangsabstieg, Insolvenz", heißt es nicht umsonst in einem Fansong der Oldenburger. Jetzt scheint beim VfB jedoch alles anders zu sein. Nach 25 Jahren könnte der Klub in den Profifußball zurückkehren. Dabei mittendrin: Präsident Wolfgang Sidka.

Wolfgang Sidka
Wolfgang Sidka ist seit April 2021 Präsident des VfB Oldenburg. Bild: Imago | Nordphoto

Von 1982 bis 1987 hat der 67-Jährige für Werder gespielt, zwischen August 1997 und Oktober 1998 war er Cheftrainers der Grün-Weißen. Seit April des vergangenen Jahres ist er Präsident des VfB, mit dem er 1992 als Spielertrainer beinahe in die Bundesliga aufgestiegen wäre. "Oldenburg war mein erster Job, nachdem ich den Fußballlehrer gemacht habe. Da baut sich alles auf", erzählte Sidka am Sonntag im NDR-Sportclub.

Oldenburg fegt Flensburg vom Feld

Als Funktionär will Sidka mit dem Regionalligisten in die 3. Liga aufsteigen. Dem großen Ziel sind die Oldenburger am Sonntag einen Schritt näher gekommen. Im Topspiel verpassten sie als Tabellenführer dem Zweiten Weiche Flensburg eine Packung und gewannen im Marschwegstadion mit 4:0. Acht Punkte beträgt nun der Vorsprung, wenngleich die Flensburger nochmal verkürzen können, da sie noch vier und die Oldenburger lediglich noch drei Spiele bis zum Saisonende bestreiten dürfen.

Rafael Brand und Dennis Engel feiern zusammen.
Party in Oldenburg: Der VfB um Rafael Brand (links) und Dennis Engel hat gegen Weiche Flensburg 4:0 gewonnen. Bild: Imago | Nordphoto

Die Meisterschaft dürfte den Oldenburgern jedoch nicht mehr zu nehmen sein. Entsprechend enthusiastisch fiel am Sonntag der Jubel nach dem Abpfiff aus. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", sangen die Fans des VfB gemeinsam mit der Mannschaft. Gemeint war damit natürlich nicht das DFB-Pokal-Finale. Stattdessen müssten die Oldenburger als Meister nach der Saison noch zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nordost bestreiten. Und dieser wird aller Voraussicht nach der BFC Dynamo aus Berlin sein. "Das ist eine starke Mannschaft", berichtete Sidka, der den BFC Dynamo am Freitagabend im Spiel gegen Tennis Borussia Berlin gesehen hat. Für ihn war es ein kurzer Weg. Schließlich wohnt er in Berlin und pendelt regelmäßig nach Oldenburg.

Muss der VfB für die 3. Liga umziehen?

Falls es tatsächlich mit dem Aufstieg klappen sollte, müsste der VfB auch neben dem Platz noch schwierige Aufgaben lösen. Allen voran die Stadionfrage, denn das Marschwegstadion ist nicht drittligatauglich. Es fehlen ein Flutlicht und eine Rasenheizung, die laut Sidka für 800.000 Euro nachgerüstet werden müsste. Gehofft wird seit Jahren auf einen Neuaufbau auf einer Fläche unweit des Hauptbahnhofs direkt neben der Weser-Ems-Halle. Bereits im Juni 2017 wurde eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. Passiert ist seitdem nichts. Klar ist: Die Stadt würde sich blamieren, falls der VfB aufsteigen sollte, aber nirgendwo in Oldenburg spielen könnte – und deshalb nach Wilhelmshaven ins Jadestadion umziehen müsste.

Natürlich ist die Stadionfrage eine Kernfrage. Es geht nicht um den VfB, sondern darum, ob Fußball in Oldenburg gewünscht ist.

Wolfgang Sidka, Präsident des VfB Oldenburg, im NDR-Sportclub

Noch hat Sidka die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es mit der 3. Liga auch im Marschwegstadion klappen könnte. Aber "ganz allein", so der Präsident des VfB, "bekommen wir das nicht gebacken".

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 25. April 2022, 18:06 Uhr