"Die Unaufsteigbaren" vom Bremer SV bekommen ihr Relegations-Endspiel
Es ist der sechste Versuch in acht Jahren: Der Bremer SV will endlich in die Regionalliga aufsteigen. Und so nah war man noch nie dran. Noch ein Sieg am Sonntag fehlt.
Humor haben sie ja beim Bremer SV. "Seit 1962 nicht in der Bundesliga" schreiben sie augenzwinkernd als Motto auf ihre Vereins-Webseite. Aber dass der kleine Klub aus dem Bremer Stadtteil Walle nun schon so oft daran gescheitert ist, aus der Bremen-Liga in die 4. Liga aufzusteigen, hat ihnen den Spitznamen "Die Unaufsteigbaren" eingebracht – und der schmeckt ihnen gar nicht.
Doch nie waren sie in den vergangenen acht Jahren so dicht davor, den leidigen Spitznamen endlich loszuwerden: Am Sonntag um 15 Uhr geht es im Relegations-Endspiel gegen Concordia Hamburg am heimischen Panzenberg um alles oder nichts. Mit einem Sieg im sechsten Versuch soll der Aufstieg in die Regionalliga nun endlich klappen.
Wir haben nach so vielen Anläufen die große Chance und die wollen wir nutzen. Ich gehe davon aus, dass wir den Aufstieg schaffen.
BSV-Coach Benjamin Eta bei Bremen Eins
Gewinnen war Pflicht
Dass der Bremer SV im Aufstiegsrennen überhaupt noch dabei ist, liegt am 2:0-Sieg, den die Blau-Weißen am Mittwochabend gegen den SV Todesfelde eingefahren haben. Nach der 1:2-Niederlage im ersten von drei Relegationsspielen gegen Kickers Emden am vergangenen Sonntag musste die Mannschaft von Trainer Benjamin Eta zwingend gewinnen – und tat es.
"Alle haben sich reingeworfen, haben alles gegeben. Die Fans auch", lobte Sebastian Kmiec nach dem Spiel bei Bremen Eins: "Wir wussten, was auf dem Spiel steht, aber jetzt haben wir unser Finale am Panzenberg."
"Das schlaucht ganz schön"
Und für dieses Spiel muss der BSV nochmal alle Kräfte mobilisieren. Keine leichte Aufgabe für die dritte Partie binnen acht Tagen und "normalen" Berufen, denen die Spieler nachgehen. "Das schlaucht ganz schön", sagt Kmiec.
Und auch Trainer Eta schickte seine Mannschaft nach dem Sieg am Mittwochabend nochmal zum Auslaufen auf den Rasen – obwohl diese lieber weiter mit den Fans feiern wollten. "Es ist gerade sehr sehr anstrengend", meinte Eta, "und deshalb müssen die Jungs jetzt auch auslaufen, auch wenn sie darauf keinen Bock haben."
Einladung an Bremen und Bürgermeister Bovenschulte
Doch Bock haben sie auf das Endspiel, und wie, auf das Spiel um den Aufstieg. Eines, das nicht leicht werden wird gegen Concordia Hamburg. Kickers Emden hat bereits am Mittwochabend den Sprung in die Regionalliga Nord perfekt gemacht, also ist nur noch ein Platz offen. Umso wichtiger, dass sich der Bremer SV auf seine Heimkulisse verlassen kann. Doch die soll am Sonntag noch größer als sonst werden.
Wir wollen so viele Bremer wie möglich mobilisieren und laden alle ein. Vielleicht mal den grün-weißen Schal für einen Tag an die Wand hängen und den Blau-Weißen umhängen und uns pushen. Vielleicht kann Herr Bovenschulte da Vorbild sein und dann hoffen wir, dass wir ein geiles Spiel haben werden.
BSV-Spieler Sebastian Kmiec bei Bremen Eins
BSV-Coach Eta vor Relegations-Finale: "Wir schaffen den Aufstieg"
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 2. Juni 2022, 8 Uhr