Ex-Werder-Trainer Anfang bekommt in Dresden seine 2. Chance

Werder-Trainer Markus Anfang schaut nachdenklich beim Gang ins Weserstadion.

Ex-Werder-Trainer Anfang bekommt in Dresden seine 2. Chance

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Nach dem Impfpass-Skandal war Markus Anfang als Fußball-Trainer gesperrt und bei vielen unten durch. Doch Drittligist Dynamo Dresden hat ihn nun verpflichtet.

Sieben Monate nach seinem Impfpass-Skandal bei Werder Bremen hat Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden Markus Anfang als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 47-Jährige tritt die Nachfolge von Guerino Capretti an. Bei den Sachsen erhält Anfang einen Vertrag bis 30. Juni 2024. Das teilte der Fußball-Drittligist am Freitag mit.

Der neue Dynamo-Hoffnungsträger, der um 14 Uhr in Dresden auf einer Pressekonferenz vorgestellt wird, war im November als Werder-Trainer zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen ihn Ermittlungen wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises eingeleitet hatte.

"Jeder Mensch macht Fehler"

"Wir haben uns vor dieser Entscheidung natürlich sehr viele Gedanken gemacht, die auch über das rein Sportliche hinausgingen. Für uns war in den sehr guten Gesprächen mit Markus Anfang entscheidend, dass er offen und ehrlich sein Fehlverhalten aus der Vergangenheit einräumte und aufrichtig bedauerte", sagte Dynamo-Sportchef Ralf Becker.

Jeder Mensch macht Fehler und Markus hat für seinen die Verantwortung übernommen und die gerechte Strafe erhalten.

Dynamo-Sportchef Ralf Becker

"Bin für diese Chance sehr dankbar"

Das Amtsgericht Bremen verurteilte Anfang zu einer Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro, das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sperrte ihn als Trainer für ein Jahr und setzt diese Strafe ab dem heutigen Freitag zur Bewährung aus. Anfang bringt seinen langjährigen Co-Trainer Florian Junge mit nach Dresden.

Ich bin den Verantwortlichen von Dynamo Dresden für diese Chance sehr dankbar. Es ist eine spannende und herausfordernde Aufgabe.

Dynamo-Coach Markus Anfang

Anfang fügte bei seiner offiziellen Vorstellung am Nachmittag hinzu: "Ich muss damit leben, einen Fehler gemacht zu haben. Das ist ein Thema fürs Leben geworden. Wenn ich schon vorher nicht als Vorbild gehandelt habe, muss ich wenigstens hinterher für meinen Fehler einstehen und und ein Vorbild sein."

Ferner erklärte er, dass er weiterhin nicht gegen Corona geimpft sei und sich inzwischen zwei Mal mit dem Virus infiziert habe. Es ginge ihm gut, sagte er. "Ich finde es absolut in Ordnung, wenn man sich impfen lässt und den Schutz auch hat. Wenn man ein Risiko hat, dann will man das einfach nur geklärt haben. Da kann mir keiner die Angst nehmen und die Sicherheit geben, dass mir nichts passiert."

Nach Impfpass-Skandal: Werders Ex-Trainer Anfang geht zu Dynamo

Bild: DPA | Robert Michael

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 10. Juni 2022, 12 Uhr