Zurück im Abstiegskampf: Bricht Werder weiter ein?
Mit dem desolaten 0:4 gegen Hoffenheim richtet sich Werders Blick wieder abwärts in der Tabelle. Dennoch glaubt Trainer Kohfeldt daran, dass seine Elf die Kurve kriegt.

Eigentlich hatte Florian Kohfeldt in dieser Woche die "Crunchtime" ausgerufen, um plakativ im Sport-Jargon zu betonen, dass es für Werder in den kommenden Spielen nun ans Eingemachte ginge. Um die vorentscheidende Phase der Saison also, in der sich zeigen würde, ob Werder sicher im Tabellen-Mittelfeld schippern oder doch noch auf unruhige Gewässer zusteuern würde.
Doch dann war es am Sonntagabend im Spiel gegen Hoffenheim nicht jene, sondern die buchstäbliche Bedeutung des Wortes "crunch", denn Werder wurde in Sinsheim gründlich zermalmt. Nach drei Spielen in Folge ohne Niederlage gerieten die Bremer gegen eine Mannschaft mit 0:4 unter die Räder, der 13 Spieler im Kader fehlten.
"Glaube nicht, dass uns grundsätzlich etwas wegbricht"
Nur magere zwei Torschüsse brachte Werder in 90 Minuten zustande, dafür war die Abwehrleistung desolat. Die Folge: Die Grün-Weißen verloren ihren elften Rang an Hoffenheim und sind nun als Tabellenzwölfter weiterhin fünf Punkte von Bielefeld auf dem Relegationsplatz entfernt. Damit bekommt das Nachholspiel gegen die Arminia noch größeres Gewicht für Werder. Doch nach dem grottenschlechten Auftritt gegen Hoffenheim bleibt die Frage: Rutscht Werder wieder unten rein?
Man hat heute gesehen, wie uns ein Spiel wegbricht. Aber ich glaube nicht, dass jetzt grundsätzlich etwas wegbricht. Wir sind immer noch absolut im Soll und relativ weit weg von unten – aber wir müssen trotzdem aufpassen.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt bei Sky
Bis Freitag muss Werder die Kurve kriegen
Kohfeldt mahnt aus gutem Grund, denn bereits am Freitag muss Werder gegen Eintracht Frankfurt ran, die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga. Doch der Coach vertraut darauf, dass seine Mannschaft erneut die Kurve kriegen wird, genauso wie nach dem schlechten Spiel gegen Union Berlin zum Jahresbeginn.
Wir haben es als Mannschaft immer geschafft, nach solchen Ausrutschern eine positive Reaktion zu zeigen. Das müssen wir auch jetzt wieder schaffen.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt bei Sky
Dennoch konnte Kohfeldt seine Enttäuschung am Sonntag nicht verbergen, schließlich hatte er ein ganz anderes Szenario im Kopf gehabt: "Wir haben alle gehofft, dass wir einen richtigen Schritt von unten weggehen würden", bedauerte Kohfeldt. Nun muss er hoffen, dass Werders Crunchtime am Freitag beginnen wird, und das eben keinesfalls wieder buchstäblich.
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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Die Fußball-Bundesliga, 21. Februar 2021, 18 Uhr