Interview

Bremer Wirtschaftssenatorin: "Der Bremer SV ist auf einem guten Weg"

Seit fast 40 Jahren drückt Kristina Vogt dem Bremer SV die Daumen. Im Interview spricht die Linken-Politikerin über Fanliebe, Aufstiegsfreude und eine neue Flutlichtanlage.

Fünfmal hatte es der Bremer SV versucht, doch fünfmal hatten die Kicker aus Walle das Nachsehen. Im sechsten Anlauf in den vergangenen acht Jahren erreichten die Blau-Weißen dann endlich ihr Ziel: den Aufstieg in die Regionalliga. Unter den mehr als 2.000 Zuschauern, die den BSV im Aufstiegsendspiel gegen Concordia Hamburg zu einem 3:1-Sieg peitschten, war auch Wirtschaftsenatorin Kristina Vogt. Kein Wunder, drückt die Linken-Politikerin dem Klub doch schon seit knapp vier Jahrzehnten die Daumen.

Frau Vogt, was verbindet Sie mit dem Bremer SV?

Ich bin Wallerin und war in den 1980er-Jahren oft am Panzenberg, seit 2015 bin ich wieder häufiger da. In der Zwischenzeit hat sich dort etwas sehr Feines entwickelt. Es ist immer unglaublich schön, da zu sein. Man trifft sich, der Fußball und das Publikum sind reell, man ist einfach sehr nah dran am Geschehen.

Wie haben Sie das Aufstiegsendspiel gegen Concordia Hamburg auf dem Panzenberg erlebt?

Die Stimmung war klasse. Und am Ende wurde es noch einmal richtig spannend. Als Sebastian Kmiec (Siegtorschütze des BSV, Anm. d. Red.) uns erlöst hat und vor allem: wie er uns erlöst hat – das war großartig! Da hat man gemerkt, dass der Verein, die Mannschaft und der Trainer um jeden Preis aufsteigen wollten.

Wie bewerten Sie die Arbeit, die beim BSV geleistet wird?

Der Bremer SV ist auf einem guten Weg. Was nach dem Aufstieg in Walle auf den Straßen los war, das war irre! Die Kneipen waren voll, da freut man sich als Wallerin. Was der Verein in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat, ist großartig. In der Regionalliga wird es aber schwer.

Zu sehen ist Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt.
War schon in den 1980er-Jahren oft auf dem Panzenberg: Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke). Bild: Radio Bremen

Sorgen bereitet dem BSV das Stadion. Wie können Sie als Wirtschaftssenatorin den Verein unterstützen?

Die Linksfraktion hat bereits einen Haushaltsantrag gestellt, der auch bewilligt worden ist. Damit konnte ein Teil der Sanierung erfolgen, wodurch der Verein erst regionalligatauglich geworden sind. Völlig klar ist aber, dass es Probleme gibt, die noch nicht gelöst sind.

Wenn wir uns dauerhaft in der Regionalliga etablieren wollen, brauchen wir zum Beispiel unbedingt eine Flutlichtanlage. Ansonsten muss man immer an die Sportanlage am Hohweg umziehen. Es ist ja gut, dass es diese Ausweichmöglichkeit gibt, aber es ist eben nicht der Panzenberg.

Sowohl der BSV als auch Werder gehen ja im DFB-Pokal an den Start. Sollten beide Teams im Laufe des Wettbewerbs aufeinandertreffen: Wem drücken Sie die Daumen?

Obwohl ich seit 37 Jahren regelmäßig in der Ostkurve des Weser-Stadions bin, habe ich als Fußballfan schon eher den Hang, dem Underdog die Daumen drücken.

(Das Gespräch führte Roland Kloos. Aufgezeichnet von Helge Hommers.)

Zwischen Aufstieg und Abschied: BSV schafft Sprung in Regionalliga

Bild: Radio Bremen | Oliver Soller

Mehr zum Bremer SV:

Autor

  • Roland Kloos
    Roland Kloos Moderator

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, das Wochenende, 11. Juni 2022, 14:40 Uhr