Breitensport in Bremen ab dem 1. März? Gesundheitsressort wiegelt ab
Der Bremer Landessportbund hatte für erste Lockerungen zum 1. März plädiert und einen Stufenplan vorgelegt. Doch so schnell geht es wohl nicht.
Die Hoffnung des Bremer Landessportbundes (LSB) hat einen Dämpfer erhalten. In der Sportdeputation am Dienstag hatte der LSB ein Fünf-Stufen-Konzept vorgestellt, in dem ein Weg zurück zum regulären Sportbetrieb skizziert wird.
Dieses Konzept sieht vor, dass ab dem 1. März unter Einhaltung der Abstandsregeln und ohne Zuschauer wieder mit dem Sport unter dem freien Himmel begonnen darf. Auch Indoor-Sport soll wieder möglich sein, sofern es sich um Individualsportarten handelt. Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts, bremst im Gespräch mit dem Sportblitz aber die Erwartungen. Das Konzept des LSB bezeichnet er als "interessante Grundlage", doch für erste Lockerungen ist mit Blick auf die Entwicklung der Inzidenz in Bremen wohl noch etwas Geduld gefragt.
Der 1. März ist da wahrscheinlich ein wenig zu ambitioniert. Wir werden da in den März hineingucken müssen, um zu sehen, wie es sich tatsächlich nach dem 1. März entwickelt. Wir gehen da die ersten Schritte mit Friseuren und Schulen. Dann werden wir sehen, wie es sich ab der zweiten März-Woche entwickelt.
Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts
Vroom fürchtet die Folgen für die Gesundheit
Bei Andreas Vroom sorgt diese Aussage für Frust. Der Präsident des Landessportbundes erhofft sich bereits seit einigen Wochen Lockerungen und verweist auf die Wichtigkeit des Sports für das Wohlbefinden. "Unser Empfinden ist, dass die Probleme der Menschen jetzt exponentiell ansteigen, was körperliche und seelische Beschwerden angeht", erklärt er im Gespräch mit dem Sportblitz. Dass ab dem 1. März wieder ein Besuch beim Friseur möglich ist, Teams aber draußen nicht gemeinsam unter Wahrung des Mindestabstandes Sport treiben dürfen, stößt bei ihm auf Unverständnis.
Darüber bin ich gar nicht glücklich. Im Vergleich zum Friseur sagen wir im ersten Stufenplan 'Outdoor'. Dort kann ich hervorragend Abstand halten. Da kann ich es schwer nachvollziehen, warum das erst so spät kommt. (...) Da können für mich eher die Haare noch weiterwachsen.
Andreas Vroom, Präsident des Landessportbundes
Sorge bei den Vereinen
Vroom verweist dabei auch auf die Probleme der Vereine. Bereits im vergangenen Jahr hat der Landessportbund eine Umfrage durchgeführt, bei der damals 106 Vereine teilgenommen haben. Nur 24 davon sahen ihre Existenz als "eventuell gefährdet" an, die restlichen 82 machten sich keine Sorgen. Dies hat sich mittlerweile gewandelt. Bei einer erneuten Umfrage in diesem Jahr bezeichneten 45 von insgesamt 94 Vereinen ihre Situation als existenzbedrohend.

Das große Problem laut Vroom sind dabei die fehlenden Neueintritte. Ohne Sportangebot werden auch keine neuen Mitglieder in die Vereine gelockt. Vor allem bei Kindern befürchtet er, dass dem Sport aktuell eine ganze Generation verloren geht. Zugleich würden den Vereinen die Einnahmen aus Kursen, Sportveranstaltungen und Gastronomiebetrieb fehlen.
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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 17. Februar 2021, 18:06 Uhr