Müssen die Eisbären bald auf eine andere Halle ausweichen?

Keine Betriebserlaubnis mehr für Bremerhavener Stadthalle

Bild: Imago | Oliver Hardt

Am 31. Dezember 2023 verliert nach jetzigem Stand mit der Bremerhavener Stadthalle die Spielstätte der Eisbären ihre Betriebserlaubnis. Im Gespräch ist auch ein Neubau.

Sportlich läuft es für die Eisbären Bremerhaven in dieser Saison nicht rund. Nach acht Spielen liegt das Team nur auf dem 16., also dem drittletzten Platz in der Tabelle. Probleme gibt es nun auch neben dem Platz. Die Bremerhavener Stadthalle, in der die Eisbären ihre Heimspiele bestreiten, besitzt nur noch bis zum 31. Dezember 2023 eine Betriebserlaubnis. Grund hierfür ist der mangelnde Brandschutz. Wird dies nicht behoben, wollen Feuerwehr und Bauordnungsamt einen Weiterbetrieb untersagen.

Für die Eisbären würde dies bedeuten, dass sie sich nach einer neuen Heimstätte umschauen müssten. Geschäftsführer Nils Ruttmann bleibt diesbezüglich im Gespräch mit buten un binnen aber noch gelassen. Er setzt auf die Installation einer neuen Brandschutzanlage.

Das Prozedere ist im Gange. Das heißt, dass es um die Ausschreibung geht. Dann hat man ein ganzes Jahr lang Zeit, um die Anlage einzubauen. Insofern haben wir nicht die besonders große Sorge, dass der Spielbetrieb eingestellt werden muss.

Nils Ruttmann im Interview.
Nils Ruttmann, Geschäftsführer der Eisbären Bremerhaven

Keine Alternativen zur Stadthalle

Falls die Eisbären zukünftig allerdings ohne die Stadthalle auskommen müssten, bekämen sie ein Problem. In der Corona-Pandemie haben sie ihre Heimspiele zeitweise in ihrer Trainingshalle absolviert, weil die Stadthalle als Impfzentrum genutzt wurde. Für Zuschauer ist die Trainingshalle jedoch nicht ausgelegt. Die nächste Halle in der Nähe, die die Bedingungen der ProA-Liga erfüllen würde, wäre die Bremer Stadthalle.

Mit dem Brandschutz allein ist es in der Bremerhavener Stadthalle jedoch nicht getan, es sind weitere Sanierungen nötig. Die Kosten lägen hier bei rund 18 Millionen Euro. Für einen Umbau würden mindestens 26 Millionen Euro veranschlagt werden. Seitens der Politik wird jedoch vielmehr mit einem Neubau kokettiert, der etwa 40 Millionen Euro kosten würde. Allein: Aus Bordmitteln kann dies nicht finanziert werden.

Im Volumen ist ein Neubau erstmal teurer, aber es gibt ja auch Modelle, dass man es bauen lässt und dann mietet. In der neuen Halle hätte ich viel mehr Möglichkeiten und kann ganz andere Umsätze erzielen als in der jetzigen. Wenn ich für 18 Millionen Euro die Halle saniere und nicht mehr machen kann als heute, muss man sich schon überlegen, ob ich nicht lieber das Doppelte ausgebe, dann aber auch ganz andere Möglichkeiten habe.

Thorsten Raschen im Interview.
Thorsten Raschen, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadthalle Bremerhaven Veranstaltungs- und Messe GmbH

Möglich wäre ein solcher Neubau somit wohl nur mit Investoren. "Wenn ich träumen dürfte, würde ich mir einen Neubau wünschen", sagt Ruttmann. In diesem Fall dürften allerdings auch die Mietkosten für die Eisbären steigen.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. November 2022 19:30 Uhr