Bremer Zoll findet mehr Cannabis, Waffen und Fälschungen

  • Bremer Zoll stellt Jahresbilanz vor.
  • 2021 rund 50 Kilo Cannabis beschlagnahmt.
  • Viele gefälschte Markenprodukte entdeckt.

Der Bremer Zoll hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Marihuana sichergestellt als in den Vorjahren. Der Jahresbilanz des Hauptzollamts zufolge fanden die Ermittler etwa 50 Kilo Cannabis-Produkte. Und das lag vor allem an zwei größeren Fahndungserfolgen: So wurden bereits Anfang des Jahres bei einer Verkehrskontrolle an der A 27 eher zufällig 16 Kilogramm der Droge in einem Kleintransporter entdeckt, eine ähnlich große Menge konnte im Frühjahr in einem Auto im Bremer Ortsteil Arsten sichergestellt werden.

Als viertgrößter Containerhafen Europas bleibt Bremerhaven weiterhin ein Eingangstor für Kokainschmuggler.

Nicole Tödter, Leiterin des Hauptzollamts Bremen.

Kokain wurde laut Bremer Zoll vor allem über Bremerhaven nach Deutschland geschmuggelt. Der Hafen gilt europaweit als eine der bedeutendsten Drehscheiben dafür. Außerdem hat der Zoll mehr gefälschte Markenprodukte beschlagnahmt – vor allem Kleidung und Spielzeug aus China. Das Phänomen ließ sich in ganz Deutschland beobachten. Der Wert der bundesweit beschlagnahmten gefälschten Güter stieg auf 315 Millionen Euro, wie das Bundesfinanzministerium in Berlin mitteilte. Im Vorjahr lag dieser Wert bei rund 239 Millionen Euro. Die Generalzolldirektion sprach von einem wachsenden Phänomen, das durch den Online-Handel verstärkt werde.

Genehmigungen für Waffenlieferungen fehlten

Deutlich gestiegen ist den Ermittler zufolge auch die Anzahl an sichergestellten Waffen und Munition. Hintergrund ist die Corona-Pandemie: Sendungen von Waffen und Munition hätten kurzfristig andere Routen nehmen müssen. Seien dabei Waren, die dem Waffengesetz unterliegen, nach Deutschland gekommen, fehlten regelmäßig die vorgeschriebenen Genehmigungen. "Die aus diesem Grunde sichergestellten Waffen und die entsprechende Munition wurden nach Vorlage der nachträglich ausgestellten Verbringungsgenehmigungen vollständig wieder freigegeben", sagte Nicole Tödter, Leiterin des Hauptzollamts Bremen.

Im vergangenen Jahr hat der Zoll in Bremen zudem fast 2.600 Strafverfahren wegen Schwarzarbeit eingeleitet, ähnlich viele wie in den Vorjahren. Der Schaden liegt bei etwa 17 Millionen Euro. Bundesweit wurden 120.000 Strafverfahren eingeleitet, Steuer- und Sozialversicherungsschäden in Höhe von knapp 790 Millionen Euro ermittelt.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 3. Mai 2022, 12 Uhr