Wilhelmshavener LNG-Terminal soll russisches Gas ersetzen

Das Terminal soll schon im Sommer 2023 bis zu 40 Prozent der Gaslieferungen aus Russland ersetzen. Zudem könnte ein Gasfeld in der Nordsee angebohrt werden.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will bis zu 40 Prozent der russischen Erdgaslieferungen an Deutschland durch Import-Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Wilhelmshaven ersetzen. Die dafür notwendige Infrastruktur werde sehr zügig ausgebaut, sagte Weil der Zeitung "Welt".

Dadurch allein sollten wir bis zum ersten Quartal kommenden Jahres etwa 20 und ab Sommer etwa 40 Prozent der russischen Erdgaslieferungen ersetzen können.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in der "Welt"

Bis zur Fertigstellung eines regulären LNG-Terminals solle das Gas von schwimmenden Anlegern auf hoher See mithilfe einer Pipeline ins deutsche Gasnetz gepumpt werden.

Kernkraftwerk geht Ende des Jahres vom Netz

Um die Versorgung mit nicht-russischem Gas voranzutreiben, sollten zudem Gespräche mit Rohstoffunternehmen geführt werden, die bereits jetzt in Niedersachsen Erdöl und Erdgas fördern. Auch könnte ein Gasfeld in der Nordsee, das je zur Hälfte auf niedersächsischem und niederländischem Gebiet liegt, angebohrt werden. "Wenn der Umweltschutz gesichert ist, denke ich schon, dass das realisiert werden wird", sagte Weil.

Das einzige noch laufende niedersächsische Kernkraftwerk im emsländischen Lingen solle dagegen wie geplant Ende des Jahres vom Netz gehen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 4. April 2022, 7 Uhr