Wasserstoffzug aus dem Nordwesten knackt Distanzrekord

  • Wasserstoffzug knackt 1.000-Kilometer-Marke.
  • Zug ist normalerweise im Nordwesten unterwegs.
  • Niedersachsen hat Wasserstoffzüge in Betrieb genommen.

Ein Wasserstoffzug auf Rekordfahrt quer durch Deutschland hat die Marke von 1.000 Kilometern Reichweite geknackt. Der von Alstom entwickelte und mit Wasserstoff angetriebene Coradia iLint habe 1.175 Kilometer zurückgelegt und schließlich in München Halt gemacht, sagte ein Alstom-Sprecher am Freitag.

Die Tanks enthielten rund 250 Kilogramm Wasserstoff. Die Zielmarke von 1.000 Kilometern erreichte der Wasserstoffzug, der im norddeutschen Bremervörde aufgebrochen war, am Donnerstagabend beim bayerischen Mühldorf am Inn. 1.000 Kilometer entsprechen der Reichweite üblicher Dieselzüge, wie der Sprecher sagte.

Wasserstoffzug fährt normalerweise im Nordwesten und hält in Bremerhaven

Normalerweise fährt der Zug auf der 126 Kilometer langen Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude – und ersetzt dort 15 Diesel-Züge. Auf der Rückreise wird der Wasserstoffzug geschleppt. Über Salzgitter werde der Zug nach Berlin zur Verkehrstechnikmesse Innotrans gebracht, die in der kommenden Woche beginnt, sagte der Sprecher. Dort werde der Wasserstoffzug für Publikumsfahrten eingesetzt.

Ende August hatte in Niedersachsen das erste Netz mit Wasserstoffzügen für Passagiere den Betrieb aufgenommen – nach Einschätzung der Landesnahverkehrsgesellschaft das weltweit erste. Zunächst sechs, bis zum Jahresende schließlich 14 wasserstoffbetriebene Regionalzüge sollen früheren Angaben zufolge stündlich zwischen Buxtehude und Cuxhaven fahren.

Die im Betrieb emissionsfreien Züge sind nach Angaben des Herstellers die ersten mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetriebenen Personenzüge. In einer Brennstoffzelle wird aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom erzeugt, der Zug fährt also elektrisch.

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 16. September 2022, 9 Uhr