Infografik
Butter, Mehl und Co: Was in Bremen besonders teuer geworden ist

Seit dem Krieg sind die Preise für Butter um fast 30 Prozent gestiegen. Auch Mehl ist viel teurer geworden. Beispiele dafür, wie sich die Inflation beim Einkauf auswirkt.
Die Inflationsrate in Deutschland lag im Juni 2022 bei 7,6 Prozent und damit etwas niedriger als im Mai (7,9 Prozent). Das hat das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitgeteilt. Was aber bedeutet die Inflation konkret für die Menschen in Bremen und umzu? buten und binnen hat die Teuerungsrate am Beispiel von klassischen Lebensmitteln sowie von Haushaltsgeräten und Pauschalreisen nachvollzogen:
Preisentwicklung bestimmter Güter von Januar 2021 bis Juni 2022
Als Referenzwerte für den Verbraucherpreisindex legt das Statistische Bundesamt die Preise aus dem Jahr 2015 zugrunde. Das heißt: 100 Prozent entsprechen dem Preis von 2015. Auffallend vor diesem Hintergrund ist, dass Pauschalreisen im Januar 2021 um 30 Prozent billiger waren als 2015. Butter dagegen kostete im Januar 2021 gut 42 Prozent mehr als sechs Jahre zuvor. Trotzdem sind die Preise für Butter seither weiter gestiegen. Heute kostet sie mehr als doppelt so viel wie im Juli 2015.
Preisanstiege von Januar 2022 bis Juni 2022 in Prozent

Zwar war schon vor dem Krieg in der Ukraine von einer Inflation die Rede, hauptsächlich verursacht durch die Corona-Pandemie. Doch hat sich diese Inflation seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine deutlich verschärft, wie unser Vergleich zwischen den Werten aus dem Januar dieses Jahres – kurz vor Kriegsbeginn – und dem Juni dieses Jahres zeigt.
Besonders deutlich fällt der Preisanstieg auch in diesem Kurzzeit-Vergleich bei Butter aus. Für Butter mussten die Kunden im Juni fast 30 Prozent mehr Geld hinlegen als noch im Januar dieses Jahres. Der Preisanstieg bei den Pauschalreisen spiegelt unter anderem die seit Kriegsbeginn stark gestiegenen Energiepreise wieder. Allerdings fließt hier auch ein Saisoneffekt ein. So sind die Preise für Pauschalreisen auch voriges Jahr (siehe obere Grafik) über die ganze erste Jahreshälfte bis zum Juli gestiegen.
Das Statistische Bundesamt stellt zur Preissteigerung fest: "Die Inflationsrate wird nach wie vor erheblich vom Anstieg der Preise für alle Energieprodukte infolge der Kriegs- und Krisensituation bestimmt. Hinzu kommen weiterhin Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten, auch aufgrund der Corona-Pandemie, sowie deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen." Dadurch hätten sich nicht nur Energieprodukte verteuert, sondern auch andere Waren und Dienstleistungen, insbesondere viele Nahrungsmittel. Die Statistiker kommen zu dem Ergebnis: "Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen haben starke Auswirkungen auf Wirtschaft und Bevölkerung sowie den Energiesektor im Besonderen."
Kann Bremens Politik etwas gegen die wachsende Armut tun?
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 14. Juli 2022, 19.30 Uhr