Niedersachsens Innenminister wird neuer Bundesverteidigungsminister

Borius Pistorius schaut in die Kamera.

Niedersachsens Innenminister wird neuer Bundesverteidigungsminister

Bild: Imago | Localpic
  • Niedersachsens bisheriger Innenminister wechselt in die Bundespolitik.
  • Pistorius (SPD) soll am Vormittag offiziell als Verteidigungsminister vorgestellt werden.
  • Bisherige Verteidigungsministerin Lambrecht (SPD) war am Montag zurückgetreten .

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) wird neuer Verteidigungsminister. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio. Der SPD-Politiker folgt auf Christine Lambrecht (SPD), die am Montag zurückgetreten war. Im Laufe des Vormittags will das Kanzleramt die Personalie auch offiziell bekannt geben.

Lambrecht hatte am Montag nach gut einem Jahr im Amt ihren Rücktritt erklärt. Scholz will die Nachfolge an diesem Dienstag offiziell verkünden. Auf Pistorius kommt ein Kaltstart zu: Er muss bereits am Donnerstag den amerikanischen Verteidigungsminister Lloyd Austin in Berlin empfangen.

Der niedersächsische Innenminister gilt als erfahrener Polit-Manager. Im Kreis der Innenminister von Bund und Ländern hat sich Pistorius in den vergangenen Jahren einen Ruf als kenntnisreicher Fachpolitiker erworben. Auch wenn er stets in Niedersachsen blieb, war er auch an der innenpolitischen Positionierung der Bundes-SPD in Wahlkämpfen und an Koalitionsverhandlungen beteiligt.

Pistorius war schon häufiger auf Bundesebene aufgetreten

Bei den Innenministerkonferenzen legte sich Pistorius öfter auf offener Bühne mit Konservativen, wie zum Beispiel dem früheren Bundesinnenminister Horst Seehofer an, war dabei schlagfertig, aber nicht respektlos. Pistorius gilt als pragmatisch. Zur Idealbesetzung für den Posten des Verteidigungsministers macht ihn möglicherweise auch sein Alter. Mit 62 Jahren kann Pistorius entspannt die Leitung des Verteidigungsministeriums übernehmen. Das Amt gilt als schwierig und damit als potentieller Karrierekiller.

Pistorius wurden immer wieder Ambitionen für ein politisches Amt auf Bundesebene nachgesagt. Es gab beispielsweise Gerüchte, er könnte Bundesinnenminister werden, sofern Nancy Faeser bei der Landtagswahl in Hessen als Spitzenkandidatin für die SPD antritt.

Boris Pistorius absolvierte eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius ist bereits seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. Vor wenigen Monaten begann seine dritte Amtszeit. Zuvor war Boris Pistorius von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister in Osnabrück. Pistorius ist verwitwet und hat zwei Töchter.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. Januar 2023, 10 Uhr