Bremer Gesundheitsbehörde prüft weiter Verlängerung für Affenversuche

Eine Affe sitzt hinter einem Zaun.
Die Bremer Gesundheitsbehörde steht den Affenversuchen grundsätzlich ablehnend gegenüber. Bild: dpa | Pelaez Julio
  • Bernhard: Behörde prüft Verlängerung der Versuche weiter.
  • Senatorin unterstreicht grundsätzlich ablehnende Haltung.
  • Vor dem Verwaltungsgericht läuft bereits ein Eilantrag.

Die Gesundheitsbehörde hat ihren Prüfvorgang über einen Antrag der Universität Bremen auf eine Verlängerung von Affenversuchen für die Hirnforschung noch nicht abgeschlossen. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) unterstrich am Mittwoch in der Bremischen Bürgerschaft mit Blick auf die aktuelle Rechtslage aber ihre grundsätzlich ablehnende Haltung.

In der Sache steht beim Verwaltungsgericht Bremen noch eine Entscheidung über einen Eilantrag der Universität aus. Dazu reichte die Gesundheitsbehörde nun ihre Stellungnahme ein. Die Hochschule will eine Verlängerung der Versuche erreichen.

Abgeordneten mehrheitlich für ein Ende der Versuche

Zuvor hatte die Bürgerschaft in einer Aktuellen Stunde über das Thema debattiert. Die Abgeordneten sprachen sich dabei mehrheitlich für ein Ende der insgesamt seit 1998 laufenden Affenversuche aus. "Affen gehören nicht in Labore. Diese unwürdigen Versuche sind ethisch nicht zu rechtfertigen und müssen jetzt endlich beendet werden", sagte der Grünen-Abgeordnete Philipp Bruck während der Debatte. Ähnlich äußerten sich Abgeordnete der Fraktionen von SPD, Linke und CDU.

Die Leute, die gegen Affenversuche sind, aber beim Discounter günstig ihr Hack kaufen – da fehlt mir dann auch das Verständnis.

Magnus Buhlert, FDP-Abgeordneter, am Mittwoch in der Bremischen Bürgerschaftsdebatte

Die Frist für die Verlängerung der Versuche des Neurowissenschaftlers Andreas Kreiter läuft am 30. November aus. Bei buten un binnen äußerte sich Kreiter kürzlich optimistisch über den Ausgang: "Letztendlich werden wir, solange Recht und Gesetz und Rechtsstaatlichkeit hier in Bremen funktionieren, die Genehmigung bekommen. Daran habe ich keinen Zweifel." Laut dem Neurobiologen gehörten die Affen aus seinem Labor zu den bestversorgten Tieren im wissenschaftlichen Bereich. Der Bremer Wissenschaftler unternimmt neurologische Studien an Makaken. Er untersucht dabei Mechanismen, die der Verarbeitung von Information im Gehirn zugrunde liegen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 17. November 2021, 19:30 Uhr

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