In Bremen fehlen zum Winter wohl mehr als 1.000 Plätze für Geflüchtete

  • Große Unterkünfte in Bremen müssen bald schließen.
  • Prognose: Zustrom Geflüchteter wird anhalten.
  • Bremer Senat will auf Apartments, Container und ein Hostel zurückgreifen.

Weil große Flüchtlingsunterkünfte in Bremen bald schließen müssen, fehlen dem Land zum Winter hin wohl Hunderte Plätze, um Geflüchtete unterbringen zu können. Das geht aus einer Aufstellung hervor, mit der sich der Senat am Dienstagmittag beschäftigen wird.

Die Notbetten in den Bremer Messehallen, aber auch in den Zeltunterkünften zum Beispiel in der Überseestadt, werden bis Ende des Jahres wieder abgebaut. Die Messehallen werden dann wieder für Veranstaltungen benötigt und auf einem Gelände der Zeltunterkünfte wird ein Supermarkt gebaut. Statt fast 5.000 gibt es dann nur noch rund 1.300 Plätze für Geflüchtete in den Erstaufnahmeeinrichtungen – rund 1.200 zu wenig, heißt es in der Prognose des Sozialressorts.

Rund 700 Menschen pro Monat in Bremen und Bremerhaven

Denn der Zustrom – nicht nur aus der Ukraine – werde auch in den nächsten Monaten anhalten. Mit rund 700 Menschen pro Monat in Bremen und Bremerhaven rechnet der Senat derzeit – darunter sind Asylsuchende, Geduldete und Flüchtlinge aus der Ukraine. So werden auch in den Übergangswohnheimen bis zum Jahresende wohl knapp 1.700 Plätze fehlen.

Für Bremen hat der Senat jetzt eine Liste von zehn Standorten vorgelegt, wo Geflüchtete künftig untergebracht werden sollen. Unter anderem in Apartmentwohnungen in der Innenstadt, in einem Containerdorf in Walle oder einem Hostel im Ostertor. Die Schaffung der Plätze kostet Bremen allein in diesem Jahr weitere 30 Millionen Euro, ist der Senatsvorlage zu entnehmen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Juni 2022, 11 Uhr