Warnstreik der Hafenarbeiter beendet – 10 Verletzte bei Kundgebung

  • Warnstreik der Hafenarbeiter endete am Samstagmorgen.
  • Auch in Bremen und Bremerhaven wurde gestreikt .
  • In Hamburg kam es bei einer Auseinandersetzung zu Verletzten.

Der heftigste Arbeitskampf der Hafenarbeiter in den deutschen Nordseehäfen seit Jahrzehnten ist zu Ende. "Der Warnstreik wurde heute wie geplant beendet und die Arbeit geht wieder los", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi für den Hamburger Hafen am Samstagmorgen. Zuvor hatten Tausende Arbeiter seit Donnerstagmorgen an allen wichtigen Hafenstandorten den Umschlag von Waren weitgehend lahmgelegt.

Bei einer zugehörigen Kundgebung am Freitagmittag in Hamburg kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Fünf Demonstranten und fünf Polizeibeamte wurden dabei verletzt, zudem gab es zwei Festnahmen. Nach Angaben der Polizei hatte ein Teilnehmer einen Böller aus der Menge geworfen.

Im Schiffsverkehr herrscht großes Durcheinander

Der Arbeitskampf betraf neben dem größten deutschen Seehafen in Hamburg auch Bremerhaven, Bremen, Emden, Wilhelmshaven und Brake. Der Ausstand in den Seehäfen kam für die Hafenlogistiker zur Unzeit: Coronabedingt herrscht im globalen Verkehr von Container- und Frachtschiffen ohnehin ein großes Durcheinander. Der Warnstreik bringt nun die Abläufe an den Kaikanten noch mehr aus dem Tritt. Damit verschärft sich die gespannte Lage mit einem Schiffsstau auf der Nordsee weiter.

Die Gewerkschaft hatte zu dem Warnstreik aufgerufen, um nach sieben ergebnislosen Runden den Druck auf die Arbeitgeber nochmals zu erhöhen. Ein weiterer Ausstand ist nach dem Streikende am Samstag zumindest bis Ende August nicht zu erwarten. Ein vor dem Arbeitsgericht Hamburg geschlossener Vergleich sieht weitere Verhandlungen und eine Friedenspflicht bis dahin vor.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 16. Juli 2022, 8 Uhr