Infografik

Findorff: Zwischen Wohntraum und Parkplatzhorror

Die zentrale Lage, urbane Einflüsse und Grünflächen machen Findorff zu einer begehrten Wohngegend. Doch Falschparker und steigende Mietpreise sorgen für Frust.

1 Die Menschen und das Leben in Findorff

Die zentrale Lage, eine gute Anbindung zum Hauptbahnhof, aber auch die Nähe zum Bürgerpark und zum Stadtwaldsee, zur Innenstadt und zur Uni prägen den Stadtteil und machen ihn besonders bei Familien und jungen Erwachsenen beliebt. Die Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés im Ortsteil Regensburger Straße und Veranstaltungen und Volksfeste im Ortsteil Findorff-Bürgerweide sowie die Erholungsmöglichkeiten im Ortsteil Weidedamm ziehen regelmäßig viele Bremer an. Die steigende Beliebtheit dieser Wohngegend sorgt allerdings auch dafür, dass die Mietpreise steigen.

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25.700 Menschen leben hier auf rund 4,2 Quadratkilometern und somit ist Findorff nach Mitte und der Östlichen Vorstadt eins der kleinsten Stadtteile. Die Zahl der Älteren übersteigt die der Kinder und jungen Erwachsenen leicht. Im Durchschnitt verdienen die Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen hier 29.700 Euro im Jahr. Das mittlere Einkommen fällt mit 23.000 Euro deutlich niedriger aus. Man kann also davon ausgehen, dass es eine kleinere Gruppe von Anwohnern gibt, die etwas besser verdient. Extreme Schwankungen scheint es aber nicht zu geben.

Jahreseinkommen im Stadtteil Findorff DURCHSCHNITTLICHESJAHRESEINKOMMEN23.000 €29.700 €MITTLERESJAHRESEINKOMMEN
Die Werte zeigen das Bruttoeinkommen abzüglich aller Abgaben und Belastungen, die für die Berechnung der Einkommenssteuer relevant sind. Quelle: Quelle: Statistisches Landesamt, Bremen, Stand: 2013

Entsprechend niedrig ist die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen in Findorff (876). Fast 2.237 Menschen beziehen im zentralen Stadtteil Hartz IV. Die große Diskrepanz zwischen den Zahlen erklärt sich dadurch, dass auch enge Familienmitglieder von Arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger sein können. Zum Beispiel, wenn sie sich gerade in der Ausbildung befinden.

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Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im Bereich des Polizeireviers Walle seit 2014 rückläufig. Auch die Gewaltkriminalität nahm bis 2017 ab. Im vergangenen Jahr meldete die Polizei dann wieder steigende Zahlen bei den Gewalttaten. Zum Revier Walle gehören auch die Stadtteile Findorff, Walle, Häfen und der Ortsteil Blockland.

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2 Probleme und Herausforderungen

"Findorff wächst", sagt Ulrike Pala, Leiterin des Ortsamts West, das für die Stadtteile Findorff, Walle und Gröpelingen zuständig ist. Immer mehr junge Familien zieht es in den bürgerlichen Stadtteil. Da sei es wichtig, Wohnraum für alle zu schaffen, denn derzeit fehle es an Wohnungen und Häusern. "Eine gute Mischung aus Bevölkerungsschichten ist wichtig, damit keine Abkapselung entsteht", sagt die Ortsamtsleiterin. Nicht nur als Wohnort ist Findorff für viele attraktiv, auch Volksfeste wie die Osterwiese und der Freimarkt ziehen regelmäßig Massen von Besuchern an. Die ohnehin schon prekäre Parksituation sorgt zu diesen Terminen durch den Besucherandrang, der teilweise in Kurven parkt und Wege blockiert, für besonders viel Ärger und Verkehrschaos in Findorff. "Es fehlen einfach Parkmöglichkeiten", sagt Pala. Das müsse sich ändern. Hingegen ist Findorff beim Thema Carsharing vorbildlich, da das Verkehrsmodell sehr verbreitet ist, so die Ortsamtsleiterin.

Eine Anwohnerin schrieb buten un binnen, dass sie anderer Meinung ist: Demnach gibt es nicht zu wenig Parkplätze, sondern zu viele Autos. Zudem findet sie es problematisch, dass zwar der Bürgerpark grün ist, aber viele Quartiere kaum Grünanteile hätten, sondern sehr dicht bebaut seien.*

3 Politische Ausgangslage

20.458 Findorffer waren vor vier Jahren wahlberechtigt, das entspricht etwa 80 Prozent der Bevölkerung in Findorff. Doch nicht einmal zwei Drittel nutzen dieses Recht. Die Wahlbeteiligung lang bei 58,3 Prozent. In diesem Jahr sind 20.408 Findorffer berechtigt, an der Bürgerschaftswahl teilzunehmen.

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Geht es nach dem Ergebnis der vergangenen Bürgerschaftswahl ist Findorff eher links. Die meisten gültigen Stimmen erhielt die SPD (33,3 Prozent) und fast jede fünfte Stimme (20,8 Prozent) ging an die Grünen, gefolgt von der der CDU mit 17 Prozent. Die Linke erreichte immerhin 12,9 Prozent.

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*Diese Anmerkung haben wir nachträglich eingefügt, nachdem eine Anwohnerin uns mitteilte, wie sie die Probleme im Stadtteil Findorff betrachtet.

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    Wer macht das Rennen bei der Bürgerschaftswahl und wird neuer Bürgermeister? Der Amtsinhaber Carsten Sieling oder der Politik-Neuling Carsten Meyer-Heder?

Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. April 2019, 19:30 Uhr

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