Bremens Bürgermeister Bovenschulte will Gaskraftwerke runterfahren

Bovenschulte: "Keinen Strom in Gaskraftwerken produzieren"

Bild: Radio Bremen
  • Bremer Ressorts wollen Gasverbrauch in öffentlichen Gebäude prüfen.
  • Oldenburg beschließt Plan zum Energiesparen.
  • Andere Städte im Norden beraten Maßnahmen.

Die Gaslieferungen aus Russland könnten bald enden – die Speicher sind noch nicht gefüllt. Was kann Bremen tun, um Gas zu sparen? Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hält vor allem eine Maßnahme für entscheidend, sagte er buten un binnen:

Gas kann man zurzeit nur durch eine Art und Weise im großen Umfang sparen: Dadurch, dass wir keine Gaskraftwerke mehr einsetzen, um Strom zu produzieren.

Andreas Bovenschulte (SPD), Bremens Bürgermeister

Die rechtlichen Möglichkeiten auf Landesebene sind laut Bovenschulte beschränkt. In der Debatte sind auch immer wieder das Senken von Temperaturen in öffentlichen Gebäuden oder etwa bei Schwimmbädern. Dabei müsse man aber genau hinschauen, sagt Bovenschulte, um Aktionismus zu vermeiden.

Aber auch unsere Hallenbäder, solange wir sie mit Fernwärme beheizen, da würde eine Absenkung der Temperatur überhaupt nichts bringen.

Andreas Bovenschulte (SPD), Bremens Bürgermeister

Wie die Kommunen Energie einsparen können, haben die Bremer Staatsräte am Montagnachmittag bei einem Treffen beraten. In einem ersten Schritt wollen die Bremer Ressorts prüfen, wie viel Gas in öffentlichen Gebäuden verbraucht wird. Konkrete Maßnahmen könne man aber derzeit noch nicht nennen, so eine Sprecherin. Die Auswertung werde noch einige Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Auch in Bremerhaven beschäftigt man sich mit dem Thema.

Stadt Oldenburg beschließt Plan zum Energiesparen

Die Stadt Oldenburg will beim Gas und Strom sparen und hat einen entsprechenden Plan beschlossen. Damit wolle man angesichts der Energiekrise eine Vorreiterrolle einnehmen.

Öffentliche Räume sollen laut dem Plan ab sofort weniger beheizt werden. Frieren soll aber niemand, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD), aber die gesetzlichen Untergrenzen sollen ausgereizt werden. Das heißt beispielsweise auch, dass in Schulen und Kitas auf nur noch 20 Grad geheizt werden soll. In den Ferien soll es zudem kein Warmwasser in Sporthallen mehr geben.

Schwimmbäder sollen bis Ende August geschlossen bleiben

Händewaschen in öffentlichen Gebäuden soll nur noch mit kaltem Wasser möglich sein. Klimaanlagen in Städtischen Bürogebäuden bleiben aus. Die Schwimmbäder Kreyenbrück und Eversten werden bis Ende August geschlossen. Mittelfristig soll es weniger öffentlichen Nahverkehr geben, die Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude und bestimmte Ampeln abgeschaltet werden. Am Montagabend will der Oberbürgermeister Krogmann den Rat informieren.

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Bild: dpa | Christian Ohde

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 11. Juli 2022, 19:30 Uhr