Protest aus Bremen: Bund will Kita-Sprachförderung streichen

  • Bundesfamilienministerium beruft sich auf Zuständigkeit der Länder.
  • Kritik aus Bremen und Niedersachsen für das Ende der Sprachförderung.
  • Im Notfall will Bremen Programm selbst finanzieren.

Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) kritisiert das geplante Ende der Sprachförderung in Kitas durch den Bund. Zu guter Bildung von kleinen Kindern gehöre diese Förderung essentiell dazu.

Aus dem Bundesfamilienministerium heißt es, dass Programm sei von Anfang an befristet gewesen. Außerdem liege die Zuständigkeit für Kitas bei den Ländern.

Bremen erhält aktuell 1,8 Millionen Euro jährlich

Bremen erhält laut Bildungsressort aus dem Bundesprogramm derzeit knapp 1,8 Millionen Euro jährlich für die Sprachförderung in Kitas. Diese Unterstützung sei nicht nur notwendig, sagt Bildungssenatorin Aulepp, sie müsse sogar noch ausgebaut werden.

Fällt das Geld aber tatsächlich weg, will Bremen trotzdem am geplanten Kita-Pflicht-Brückenjahr für Kinder mit Sprachproblemen festhalten. Es soll dann komplett aus eigenen Mitteln finanziert werden – wie genau, steht laut Behörde aber noch nicht fest.

Auch aus Niedersachsen kommt Kritik

Auch Niedersachsens Kultusminister Tonne kritisiert die Pläne des Bundes, Sprach-Kitas nicht mehr fördern zu wollen. Dadurch sei die erfolgreiche und notwendige Unterstützung von Kindern mit sozialen Nachteilen in Gefahr.

Aulepp: "Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch an Kinderbetreuung"

Bild: Radio Bremen

Mehr zum Thema:

  • Ist das Bremer Kita-System am Limit?

    Einen Kita TÜV zur Qualitätssicherung gibt es nicht. Das Beschwerde-Management ist schwach. Wenn es Vorfälle gibt, fühlen sich Betroffene allein.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 15. Juli 2022, 6 Uhr