Schlachthöfen in Niedersachsen geht CO2 zum Betäuben und Töten aus

Tote Schweine hängen in einem Schlachthof
Die Produktion in niedersächsischen Schlachthöfen gerät ins Stocken. (Symbolbild) Bild: dpa | Bernd Thissen
  • Schlachthöfen mangelt es an CO2 zum Betäuben und Töten von Tieren.
  • Infolge der Energiekrise fällt in der Düngerproduktion weniger des Gases an.
  • Verband der Fleischwirtschaft rechnet mit einem Rückstau bis in die Ställe.

Auch die Schlachthöfe in Niedersachsen leiden unter der Gaskrise. Es fehlt CO2, das die Schlachthöfe verwenden, um vor allem Geflügel und Schweine vor dem Schlachten zu betäuben. CO2 ist meist ein Abfallprodukt und fällt bei Düngerproduzenten an, wenn sie Stickstoffdünger produzieren.

Viele von ihnen haben aber gerade wegen der hohen Gaspreise ihre Produktion gedrosselt und deshalb wird das CO2 knapp. Das merken nicht nur Mineralwasserabfüller, Brauereien und Händler, sondern vor allem auch Schlachthöfe. Bei Schweinen – die zu Millionen gehalten und geschlachtet werden – ist CO2 das Mittel der Wahl zum Betäuben, auch wenn es nicht unumstritten ist. Beim Geflügel sei der Engpass sogar doppelt dramatisch, sagt der Vorsitzende der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke. Dort wird das Gas nicht nur zum Betäuben, sondern auch zum Töten verwendet.

Der Verband der Fleischwirtschaft geht davon aus, dass viele Schlachthöfe nicht mehr Schlachten können und dass es dann zu einem Rückstau in den Ställen kommt. Dieses Szenario ist bereits aus den Schweinepest-Sperrbezirken im Emsland oder in NRW bekannt. Die Methoden auf den Schlachthöfen kurzfristig umzustellen, ist laut dem Verband der Fleischwirtschaft nicht möglich – dafür fehlten Personal, Technik und entsprechende Räume.