Schlappe für Häfensenatorin: SPD-Ortsverein will sie nicht nominieren

  • SPD-Ortsverein nominiert Schilling nicht für die Bürgerschaftswahl.
  • Das bestätigt der Vorsitzende des Ortsvereins Bremerhaven Lehe Nord.
  • Schilling soll jetzt über einen Arbeitskreis nominiert werden.

Bremens Häfen-, Justiz- und Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling ist von ihrem SPD-Ortsverein Bremerhaven Lehe Nord nicht für die Bürgerschaftswahl nominiert worden. Das hat der Ortsvereinsvorsitzende Sergej Strelow buten un binnen bestätigt. Zuerst hatte der Weser-Kurier darüber berichtet.

Schilling habe zwei Nein-Stimmen mehr erhalten als Ja-Stimmen, sagte Strelow. Als mögliche Gründe für die Ablehnung nannte Strelow, dass Schilling möglicherweise zu selten vor Ort gewesen sei und eventuell die Interessen der Ortsvereinsmitglieder nicht ausreichend berücksichtigt habe.

Arbeitskreis soll einspringen

Schilling soll nun vom Arbeitskreis sozialdemokratischer Frauen als Kandidatin nominiert werden, sagte Bremerhavens SPD-Chef Martin Günthner. Er sagte, was passiert ist, sei ärgerlich.

Parteipolitik ist manchmal ein hartes Geschäft, bei dem leider nicht immer mit offenem Visier gekämpft wird – das muss ich nicht gut finden, und ob dieser Politikstil uns als Sozialdemokraten weiterbringt, mögen diejenigen beurteilen, die sich dafür aus welchen Gründen auch immer entschieden haben.

Claudia Schilling, Senatorin für Häfen, Justiz und Wissenschaft

Kritik an ihrer Arbeit als Senatorin sei bei der Nominierung nicht geäußert worden, so Schilling. Die Ursache scheine also an anderer Stelle zu liegen. "Ich für meinen Teil werde jetzt meine Arbeit engagiert und konzentriert fortsetzen und werde selbstverständlich auch für sozialdemokratische Werte in den Wahlkampf ziehen."

Ortsverein Bremerhaven nominiert Senatorin nicht für Bürgerschaftswahl

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 1. Juli 2022, 13 Uhr