Fragen & Antworten

So will Bremen Schwangere und Kinder vor Rauch im Auto schützen

  • Bremen unterstützt Bundesrats-Initiative gegen Rauchen im Auto.
  • Rauchen soll verboten werden, wenn Schwangere und Kinder mitfahren.
  • Laut Krebsforschungszentrum ist die Schadstoffmenge bei Rauchen im Auto extrem hoch.

Mehrere Bundesländer wollen Schwangere und Minderjährige besser vor dem Passivrauchen schützen. Deshalb fordern sie ein Rauchverbot im Auto, wenn diese Personengruppe mitfährt. Für den entsprechenden Antrag, an dem auch Bremen und Niedersachsen beteiligt sind, hat sich der Bundesrat heute ausgesprochen.

Welche Änderungen am Nichtraucherschutzgesetz soll es nach dem Willen der Länder geben?

Der Antrag an die Bundesregierung sieht vor, dass das Rauchen in geschlossenen Fahrzeugen verboten werden soll, wenn Schwangere oder Minderjährige an Bord sind. Das Thema gibt es schon länger: Über einen entsprechenden Vorschlag der Länderkammer von 2019 war bis zur Bundestagswahl im September 2021 nicht abschließend beraten worden. Der Bundesrat ist mehrheitlich dafür, jetzt ist die Bundesregierung am Zug.

Mal angenommen, das Verbot kommt: Wie soll es kontrolliert werden?

Gesonderte Kontrollen dürfte es nicht geben. Stattdessen wäre es wohl ähnlich wie beim Anschnallen, das Verstöße eher zufällig oder eben bei allgemeinen Verkehrskontrollen auffallen. Bei denen wäre schnell klar, ob geraucht wurde – spätestens, wenn die Scheibe runtergekurbelt wird.

Welche Strafen sind bei Verstößen geplant?

Der Antrag sieht vergleichsweise hohe Geldbußen von 500 bis 3.000 Euro vor. In anderen europäischen Ländern gibt es übrigens bereits entsprechende Verbote. Beispielsweise in Italien, Österreich, Frankreich und Belgien gibt es Geldstrafen, wenn im Auto neben Kindern geraucht wird.

Die Gefahren des Passivrauchens sind bekannt. Aber warum ist gerade der Qualm im Auto ein Problem?

Das Problem ist der begrenzte Platz. In einem Auto kann sich der Rauch nicht so verteilen, wie in größeren Räumen. Krebsforschern zufolge ist die Konzentration der Giftstoffe im verqualmten Wagen etwa fünfmal höher als in einer verrauchten Kneipe. Es gibt praktisch keinen anderen Ort, an dem Kinder einer so hohen Schadstoffkonzentration durch Zigarettenrauch ausgesetzt sind, wie in Autos.

Autor

  • Michael Kück
    Michael Kück Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 11. März 2022, 14:10 Uhr