Interview

So startet der Bremerhavener Rapper Scor in China durch

Er spricht – und rappt – chinesisch und erklärt auf Tiktok, wie das Leben in der chinesischen Großstadt läuft. Wie ist das passiert? Das hat Scor auf Heimaturlaub Bremen Vier erzählt.

We kam es, dass du so großes Interesse für China hattest und wieso bist du da ursprünglich mal hingegangen?

Ich rappe schon seit ich 13 bin. Und dann habe ich in meiner Jugend mit Französisch angefangen, erst Deutsch, dann ein bisschen Französisch, und dann bin ich nach Frankreich gezogen. Dort war ich in einer Sprachenschule und hab' chinesische Mitschüler kennengelernt, mit denen ich mich angefreundet habe; das hat mich dann in diese Szene gebracht. Nachdem ich aus Paris wieder zurück in Deutschland war, wollte ich noch wo anders hin. Irgendwohin, wo ich einen richtigen Kulturschock bekommen könnte – und China hat sich da angeboten. Als ich zurück kam nach Deutschland wusste ich: 'Ich will wieder hin". Und dann habe ich echt ganz arg damit angefangen, Chinesisch zu lernen.

Chinesisch lernen ist ja das eine, Chinesisch zu rappen finde ich nochmal echt eine Spur krasser. Wie kommt denn deine Kunst in China an, bei den Chinesinnen und Chinesen?

Es war eigentlich ganz lustig. Nachdem ich meinen allerersten komplett chinesischen Rapp rausgebracht hatte, habe ich gemerkt, dass das bei der Allgemeinheit der Chinesen ganz gut ankam und die Leuten haben mich willkommen geheißen. Aber da kamen sehr viele negative Stimmen aus der Szene. Mit der Zeit, mittlerweile sind es ja vier Jahre später, werde ich von viel mehr Rappern aus der chinesischen Szene anerkannt. Aber man merkt, da sind viele Vorurteile.

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Lass uns über deinen Tiktok-Kanal sprechen: Der läuft ja auch richtig gut und du erklärst da viel über die chinesische Kultur. Wieso ist dir das wichtig? Du hast da ja sicherlich vor allem Follower aus Deutschland.

Das war etwa vor drei Monaten, als ich damit angefangen habe. Damals waren wir in Quarantäne und mussten jeden Tag PCR-Tests machen. Das war im Vergleich zu Deutschland relativ extrem. Ich wollte das einfach mal mit Leuten teilen, die nicht in dieser Blase "China" drinnen sind; ich wollte das mal mit Deutschen teilen. Dann habe ich jeden Tag damit weiter gemacht, die ersten zwei Monate habe ich echt jeden Tag ein Video veröffentlicht.

Was findest du an China und an dem Leben in China am besten – und was vermisst du am meisten an Deutschland?

In China, von Anfang an, waren es das Essen und die Menschen. Das Essen hat so eine große Vielfalt. China ist so groß, dass jede Provinz ihre eigene Küche hat. Und die Menschen sind so super freundlich und warm. In China fehlt mir von Deutschland dann einfach Familie und Freunde natürlich. Und ein guter Döner.

Wie lange bleibst du noch?

Ich rechne so mit zwei bis drei Monaten.

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Autorin

  • Bremen-Vier-Moderatorin Malin Kompa
    Malin Kompa

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 8. Juli 2022, 11:15 Uhr