Jeder achte Berufstätige in Bremen arbeitet im Gesundheitssektor

- Rund 61.000 Menschen stehen im Dienst der Gesundheit
- Studie spricht vom "Beschäftigungsmotor der bremischen Wirtschaft"
- Arbeitnehmerkammer fordert zentrale "Kümmerer-Instanz"
In kaum einem Bundesland prägen die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft den Arbeitsmarkt so stark wie in Bremen. Die Branche beschäftigt rund 61.000 Menschen und damit jeden achten Erwerbstätigen: Das ist das Ergebnis einer umfassenden Studie im Auftrag der Arbeitnehmerkammer, die von einem "Beschäftigungsmotor der bremischen Wirtschaft“ spricht.
Nur in Hamburg liegt der Anteil der Beschäftigten dieser Branche noch höher, schreiben das Institut Arbeit und Technik, das die Studie verfasst hat. Sie zählen 49.000 sozialversicherungspflichtige und mehr als 8.000 geringfügig Beschäftigte. Damit stellt die Gesundheitswirtschaft heute selbst die traditionellen bremischen Branchen wie die Logistik in den Schatten.
Auffällig sind der hohe Anteil einerseits von Frauen, andererseits von Teilzeitkräften. Arbeitsplätze liegen neben der stationären und ambulanten Versorgung und Pflege in Apotheken und Praxen. Eine kleinere Zahl von Jobs stellen Dienstleister aus den Bereichen Sport, Wellness oder Betreutes Wohnen.
Die Arbeitnehmerkammer fordert von der bremischen Politik, die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen. Sie sieht das Thema als eigenen Schwerpunkt in der Wirtschaftspolitik, um konkrete Ideen aus der Bremer Forschung in die Praxis übertragen zu können. Hier sei Luft nach oben, heißt es auch in der Studie. Die Autoren schlagen dazu vor, eine zentrale "Kümmerer-Instanz“ für die Gesundheitswirtschaft einzurichten – eine Schnittstelle zwischen Unternehmen, Forschung, und Politik.
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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 19. April 2018, 16 Uhr