Protest gegen Corona-Beschränkungen in Bremen
- 300 Kritiker der Corona-Maßnahmen demonstrierten auf der Bürgerweide
- Gegenseite mobilisierte im Netz: 150 Personen bei Gegendemo
- Strenge Auflagen galten für beide Seiten

Rund 300 Kritiker der Corona-Beschränkungen haben am Nachmittag auf der Bremer Bürgerweide demonstriert. Etwa 150 Menschen hatten sich zu einer Gegendemonstration versammelt. Die Polizei hielt beide Seiten auf Abstand. Am Rande der Versammlungen im Bereich des Gustav-Deetjen-Tunnels musste eine Person in Gewahrsam genommen werden. Dabei leistete der Mann Widerstand. Er hatte Polizisten bedroht und beleidigt. Nach aktuellen Erkenntnissen wurde niemand verletzt. Auf linken Szeneseiten war zu "dezentralen Aktionen gegen die 'Corona-Rebellen'" aufgerufen worden.
Auch in Oldenburg protestierten mehrere Hundert Menschen gegen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Corona-Maßnahmen.
Zahlreiche Auflagen

Wegen der aktuellen Corona-Lage war die Liste der Auflagen für die Bremer Kundgebung lang: Maximal 300 Menschen durften teilnehmen – plus zehn Ordner. Für alle galt der Zwei-Meter-Abstand, egal ob sie im gleichen Haushalt leben oder nicht. Die Veranstalter durften die Abstände auf dem Boden markieren – mit abwaschbarer Tafelkreide. Während der Kundgebung galt Maskenpflicht. Nur wer von der Polizei kontrolliert werden sollte, durfte den Mundschutz abnehmen. Ausnahmen: Kinder bis sechs Jahre und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Das Verteilen von Flyern war verboten. Flugblätter durften nur zentral abgelegt werden, sodass Interessierte sich selbst Zettel holen konnten. Auch Fahnen und Transparente durften im Sinne des Infektionsschutzes nicht weitergegeben werden.
Autokorso wegen Protesten abgebrochen
Schon am vergangenen Wochenende hatten Kritiker der Corona-Maßnahmen in Bremen mobilisiert: Ein Korso mit rund 100 Autos konnte jedoch nicht starten, weil der Stern von Gegendemonstranten auf Fahrrädern blockiert wurde. Auf dem Marktplatz kamen rund 300 Kritiker der Corona-Maßnahmen zusammen – ebenfalls von Protesten begleitet. Das Spektrum war breit gefächert: Mitglieder der Bremer Friedensbewegung waren ebenso dabei, wie vereinzelte Reichsbürger. Manche Teilnehmer sahen ihre Grundrechte in Gefahr, andere verbreiteten Verschwörungstheorien bis hin zu Vergleichen mit dem Dritten Reich.
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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten 15. Mai 2020, 17 Uhr