Fragen & Antworten

Warum in den Ferien keine Straßenbahnen durch die Bremer City fahren

Die BSAG verlegt an der Brillkreuzung neue Gleise. Die Großbaustelle sorgt in der City für Ruhe – und Raum neue Dinge auszuprobieren.

In der Bremer Innenstadt gibt es eine neue Großbaustelle der BSAG. Der Bus- und Bahnverkehr und auch der Autoverkehr rund um den Brill sind deshalb stark beeinträchtigt.

Warum fahren die Straßenbahnlinie 2 und 3 vorübergehend nicht mehr durch die Obernstraße?

Wegen Bauarbeiten der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) am Brill werden sämtliche Busse, Bahnen und Autos in den nächsten sechs Wochen umgeleitet. Dort werden die zum Teil bis zu 20 Jahre alten Gleisen und die Weichen erneuert. Circa 850 Meter Straßenbahngleise sollen ausgetauscht werden. "Die Bauarbeiten am Brill sind für uns dringend, weil die Schienen alt und abgenutzt sind und wenn sie nicht ausgetauscht werden, dürfen wir dort irgendwann nicht mehr fahren, weil es nicht mehr sicher wäre", sagt Andreas Holling, Pressesprecher der BSAG. Die Bauarbeiten am Brill waren für letztes Jahr geplant. Sie wurden verschoben, weil das Material corona-bedingt nicht geliefert werden konnte.

Wie lange dauern die Bauarbeiten?

Die Bauarbeiten beginnen Donnerstag, den 14. Juli mit den Sommerferien und sollen mit Ende der Sommerferien Ende August fertig sein. Die BSAG hat die Bauarbeiten in zwei Phasen unterteilt.
Die erste Bauphase beginnt Donnerstag und endet am Mittwoch, den 3. August. In dieser Phase wird erstmal der Bereich am Brill und die Faulenstraße auf Vordermann gebracht. Autos können dann die Strecke zwischen Ölmühlenstraße und der Kreuzung am Brill nicht befahren. Die Kreuzung am Brill aber bleibt erstmal bis zur zweiten Bauphase befahrbar.

Die zweite Bauphase wird direkt anschließen. Sie wird am Donnerstag, den 4. August starten und voraussichtlich mit Ende der Sommerferien am Sonntag, den 28. August enden. In dieser Zeit wird an der kompletten Brillkreuzung gebaut. Sie ist dann für Autos und Lastwagen voll gesperrt.

Welche Auswirkung haben diese Bauarbeiten auf den ÖPNV?

In der Zeit vom 14. Juli bis zum 28. August 2022 müssen sich alle Personen, die den ÖPNV auf dieser Strecke nutzen, auf Einschränkungen und Umleitungen einstellen. Die erste Bauphase hat vor allem Auswirkungen auf die Straßenbahnlinien 2, 3, 5 und die Buslinie 25.

Die Straßenbahnlinien 2 und 5 fahren im gesamten Zeitraum gar nicht. Dafür fährt die Linie 10, die von Sebaldsbrück über den Hauptbahnhof nach Gröpelingen fährt, doppelt so oft wie sonst.
Die Straßenbahnlinie 3 wird umgeleitet. Zwischen den Haltestellen Eduard-Schopf-Alle und Domsheide fährt sie dann über den Bahnhof und den Schüsselkorb. Die Haltestellen Radio Bremen/VHS, am Brill und Obernstraße bleiben gesperrt.
Auch die Buslinie 25 fährt eine Umleitung. Und zwar fährt sie zwischen Hauptbahnhof und Doventor über die Haltestelle Am Wall. Alle Haltestellen dazwischen entfallen.

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Wie sieht es in der zweiten Bauphase (4. bis 28. August 2022) aus?

In der zweiten Bauphase wird die gesamte Brillkreuzung lahmgelegt. Deshalb werden auch die Linien 1, 26, 27, N1, N9 und alle anderen Regionalbuslinien umgeleitet über die Haltestellen Westerstraße, Wilhelm-Kaisenbrücke, Domsheide, Schüsselkorb und Herdentor.
Auch die Linie 63 fährt dann nicht über den Brill, sondern ab der Senator-Paulmann-Straße über Neuenlander Straße, Friedrich-Ebert-Straße, Wilhelm-Kaisen-Brücke weiter bis zur Domsheide und Hauptbahnhof. Auch hier entfallen alle Haltestellen dazwischen.
Die Regionalbuslinien werden zwischen Westerstraße und Hauptbahnhof über die Oldenburger Straße umgeleitet.

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Wie hängen diese Veränderungen mit dem Ferienfahrplan zusammen?

Auch der Ferienfahrplan der BSAG startet Donnerstag mit den Sommerferien. Die BSAG startet mit der Baustelle Am Brill. Darüber hinaus finden gleichzeitig auch weitere Bauarbeiten statt, wie zum Beispiel die Bauarbeiten an der Domsheide. Diese werden vom 22. bis 27. Juli durchgeführt. Wichtig ist, sich vor jeder Fahrt über die Fahrplaner-App des VBN zu informieren und in den Ferienfahrplan der BSAG zu schauen. Hier ist der Link zum Ferienfahrplan der BSAG.

Was passiert dann in der Innenstadt, wenn sechs Wochen keine Straßenbahnen durch die Obernstraße fährt?

Die Bremer SPD, die Bremer Handelskammer und die Bremer City Initiative setzen sich seit Langem dafür ein, die Straßenbahntrasse aus der Obernstraße dauerhaft zu verlegen, zum Beispiel in die Martinistraße. Darum sehen sie in den nächsten sechs Wochen eine Chance, den entstehenden Raum zu nutzen, um die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone durch Außengastronomie und auch Begrünung zu erhöhen. Pläne und Wünsche gibt es bereits. Diese sollen ab dem 4. August mit der zweiten Bauphase umgesetzt werden.
"Ab dann planen wir mit ansässigen Gastronomen Außengastronomien zu platzieren, aber auch freie Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten, Spielbereiche und Grün – bis zu 40 Bäume sollen die Obernstraße aufwerten. Darüber hinaus binden wir die Obernstraße in bestehende Veranstaltungen wie der Zauberhaften City ein und planen gerade noch weitere Events wie Kinotage", so Carolin Reuthers von der Bremer City Initiative.
Der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Elombo Bolayela erhofft sich erste Erkenntnisse, wie die Obernstraße ohne Straßenbahnen aussehen könnte. Er kann sich zum Beispiel ein kulturelles Programm mit Musik auf Bühnen in der Obernstraße vorstellen.
Auch Olaf Orb von der Handelskammer Bremen ist gespannt auf die Resonanz der Innenstadtbesucherinnen und Besucher. "Ich glaube, von einer Straßenbahnfreien Obernstraße kann ein deutlicher Impuls ausgehen, sodass es Lust macht, die Bremer Innenstadt neu zu erleben und zu entdecken."

Autorin

  • Necla Süre
    Necla Süre

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 13. Juli 2022, 17 Uhr