Muss Bremerhaven weiter auf eine neue Nordmole warten?

Mittelteil der Nordmole ist abgesackt
Bild: Radio Bremen | Fabian Hoffmann

Der Neubau der Nordmole könnte verschoben werden. Der Grund: Das Häfenressort hält die Erneuerung der Stromkaje für wichtiger. Kritik kommt von Bremerhavens Oberbürgermeister.

Mindestens 750 Millionen Euro wird die neue Containerkaje laut Häfensenatorin Kristina Vogt (Linke) in den nächsten Jahren kosten. Die Stromkaje habe absolute Priorität, sagte Christoph Sonnenberg, Sprecher des Häfenressorts. Man werde das Geld zusammenkratzen.

Möglicherweise könnten dann nicht alle anstehenden Projekte wie geplant angegangen werden. Ob zu den betroffenen Projekten auch der Nordmole-Neubau oder die neue Eisenbahndrehbrücke im Hafen in Bremerhaven gehören, ist noch unklar. Die Mole war vor drei Jahren samt Molenturm zusammengesackt. Der Neubau sollte eigentlich in diesem Herbst starten. 

Oberbürgermeister betont Dringlichkeit

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) kritisierte, den Molen-Neubau auf die lange Bank zu schieben, wäre unverantwortlich. Eine nur etwas kräftigere Sturmflut berge die Gefahr, dass ein Teil des Weserstrandbades in den Geestevorhafen gespült würde – "mit unkalkulierbaren Auswirkungen auch auf den Fischereihafen".

Wenn die neue Mole nicht zeitnah kommt, muss schon im Rahmen der Verkehrssicherungspflichten dringend gehandelt werden.

Melf Grantz (SPD), Bremerhavens Oberbürgermeister

Auch Thorsten Raschen, hafenpolitischer Sprecher der CDU, ist nicht überzeugt, dass der Neubau der Stromkaje dringender sei als der Neubau von Nordmole und Drehbrücke. Die Drehbrücke sei von zentraler Bedeutung für den Hafen. Eine Verzögerung wäre ein Rückschlag für die gesamte maritime Wirtschaft Bremerhavens.

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Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 7. März 2025, 17 Uhr