Neuer Weg durch das Watt verbindet Cuxhaven mit der Insel Neuwerk

• Route von Cuxhaven nach Neuwerk führt über neuen Weg durch das Watt.
• Tiefer Priel zwang Wattwagen immer wieder zum Umdrehen.
• Demonstration für Erreichbarkeit Neuwerks sorgte für Aufsehen.

Eine ungewöhnliche Demonstration mitten im Watt sorgte vor etwa einem Jahr für Aufsehen. Neuwerker und Cuxhavener Wattwagenfahrer machten auf sich aufmerksam und demonstrierten für die Erreichbarkeit der Insel. Diese drohte wegen eines tiefen Priels unterbrochen zu werden. Vorerst ist die Zufahrt bei Niedrigwasser nun mit einem neuen Weg gesichert.

"Wir haben mit allen Beteiligten zusammen eine gute Lösung gefunden", sagte der niedersächsische Umweltstaatssekretär Frank Doods bei der offiziellen Abnahme des Wattenweges durch die Behörden. Die neue Route werde bereits seit Saisonbeginn erfolgreich genutzt. 

Duhner Loch unterbrach Zufahrt nach Neuwerk

Das sogenannte Duhner Loch, ein tiefer Priel rund drei Kilometer vor der Insel, hatte in den letzten Jahren immer häufiger Fahrten mit Wattwagen oder Treckern zwischen Cuxhaven und Neuwerk verhindert. Der Wasserlauf verbindet die Weser mit der Elbmündung, bei Niedrigwasser sollte er eigentlich passierbar sein. Er war aber unter anderem durch die Strömung immer tiefer geworden. "Es ist 20 bis 30 Mal im Jahr passiert, dass wir vor dem Priel umkehren mussten", sagte Wattwagenfahrer Hendrik Brütt.

Der aktuelle Weg führt durch eine weniger tiefe Stelle im Priel, die mit Muschelkalk befestigt wurde. Die Route sei gut einen Kilometer länger als die bisherige, sagte Brütt. Da sich das Wattenmeer stetig verändere, sei aber nicht klar, wie lange die jetzige Lösung Bestand haben werde, sagte Inselobmann Christian Griebel. "Es kann sein, dass alle Vierteljahre Muschelkalk nachgekippt werden muss."

Neuwerk mit 120.000 Gäste jährlich

Bewohner von Neuwerk und Cuxhavener Wattwagenfahrer hatten zuvor um die Erreichbarkeit der Insel und damit um ihre wirtschaftliche Existenz gefürchtet. Jährlich kommen rund 120.000 Gäste nach Neuwerk. Im September 2021 hatte das niedersächsische Umweltministerium angekündigt, den Weg durch das Watt entsprechend der natürlichen Verlagerung der Wasserscheide nach Westen zu verlegen und den Prielboden mit natürlichem Material zu verfestigen.