Daimler schickt bis zu 9.000 Bremer Beschäftigte in Kurzarbeit

  • Teile der Belegschaft im Bremer Mercedes-Werk gehen ab Mittwoch in Kurzarbeit.
  • Grund dafür sind Lieferkettenprobleme bei Computerchips.
  • Zwischen 8.000 und 9.000 Beschäftigte betroffen .

Das Bremer Mercedes-Werk leidet unter Lieferengpässen bei Computerchips. Weil sogenannte Halbleiter nicht in ausreichender Menge geliefert werden können, schickt der Daimler-Konzern Teile seiner Belegschaft ab Mittwoch für drei Tage in Kurzarbeit. Auch Sonderschichten sollen wegfallen. Darüber haben Werksleitung und Betriebsrat die Mitarbeitenden heute Nachmittag informiert. Betroffen sind nach Angaben aus der Belegschaft zwischen 8.000 und 9.000 Beschäftigte.

Es ist das erste Mal in diesem Jahr, dass das Bremer Werk die Produktion wegen Lieferkettenproblemen derart drosseln muss. Im vergangen Jahr hatten die Sebaldsbrücker noch deutlich häufiger mit dem Chipmangel zu kämpfen. Nun scheint sich die Lage auf dem globalen Chipmarkt erneut zuzuspitzen. Auch andere Autobauer melden Probleme: So teilte etwa BMW zuletzt mit, dass die Produktion im Regensburger Werk stillstehe.

Laut "Handelsblatt" rechnen Marktforscher damit, dass sich die Lieferprobleme für die Autoindustrie weltweit bis ins nächste Jahr hineinziehen dürften. Nach wie vor knapp seien sogenannte Mikrocontroller. Dabei handelt es sich um Minicomputer, die an vielen Orten in Fahrzeugen Sensordaten verarbeiten und Funktionen des Wagens steuern. Der Mangel an Autochips halte sich demnach so hartnäckig, weil Zulieferer in Fernost zu wenig in die Produktion investiert hätten, die Nachfrage wegen des Booms der Elektromobilität aber riesig sei.

Der Mercedes-Konzern hatte im vergangen Jahr trotz der Produktionsschwierigkeiten einen Rekordgewinn gemacht. Im Bremer Werk arbeiten rund 12.500 Menschen. Der Autobauer ist damit der größte private Arbeitgeber der Stadt.

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  • Manz Sebastian
    Sebastian Manz Autor

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 6. Mai 2022, 19:30 Uhr