Meinungsmelder
Befragung: Mehrheit traut Politik keine Lösung der Energiekrise zu
Radio Bremen Meinungsmelder machen sich Sorgen wegen Preissteigerungen
Wir wollten von den Meinungsmeldern wissen: Wie bereiten Sie sich auf die steigenden Energiepreise vor – und entlastet die Politik gerade die richtigen? Viele wollen sich einschränken.
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Bei der Meinungsmelder-Befragung ging es um die steigenden Energiepreise und die Energieknappheit, die sich durch Russlands Angriff auf die Ukraine noch verstärkt hat. Viele machen sich Sorgen um ihre finanzielle Situation, und eine große Mehrheit nimmt persönliche Einschnitte in Kauf, um Energie zu sparen. Gleichzeitig ist eine Mehrheit der Meinungsmelder aber auch gegen Gaslieferungen aus Russland. Unsere Befragungsergebnisse im Überblick:
1 Mehrheit der Meinungsmelder schränkt sich ein
Fast drei von vier Meinungsmeldern (74 Prozent) gaben an, dass sie zumindest bereit sind, aufgrund der gestiegenen Energiepreise die Heizung runter zu drehen. Noch 23 Prozent der Meinungsmelder gaben an, dass sie sich anderweitig einschränken. Darunter lassen viele zum Beispiel öfter das Auto stehen, wenn es ihnen möglich ist. 19 Prozent wollen sogar ihre Heizung wechseln oder eine Solaranlage aufs Dach bauen, um Energie zu sparen, wie das Befragungsergebnis zeigt. 17 Prozent der Radio Bremen Meinungsmelder sind nicht bereit, sich aufgrund der gestiegenen Energiepreise umzustellen.
2 Meinungsmelder sagen "Nein" zu russischem Gas
Die Preise würden wohl noch stärker steigen, wenn russisches Gas nicht mehr geliefert werden würde. Trotzdem ist eine Mehrheit von 55 Prozent der Radio Bremen Meinungsmelder gegen Gasimporte aus Russland. 27 Prozent sind dafür. Es gibt aber mit 16 Prozent auch vergleichsweise viele Unentschlossene bei dem Thema.
3 Meinungsmelder gegen Entlastungen für alle
Die Meinungsmelder sprechen sich gegen pauschale Entlastungen bei gestiegenen Energiepreisen für alle durch die Politik aus: 57 Prozent sind gegen die Energiekostenpauschale für alle Erwerbstätigen, unabhängig vom Einkommen. 39 Prozent der Meinungsmelder sind dafür.
Ein anderes Bild zeigt sich bei der Entlastung von finanziell schwächeren: 67 Prozent der Meinungsmelder finden den zusätzlichen Heizkostenzuschuss von 270 Euro für Wohngeldberechtigte gut. 24 Prozent sind dagegen. Sechs Prozent sind bei der Frage unentschlossen.
4 Meinungsmelder sind bei Lösung der Energiekrise durch die Politik skeptisch
Dass die Meinungsmelder bei den Entlastungsbeschlüssen der Politik skeptisch sind, könnte sich auch auf die zukünftigen Erwartungen an die Politik auswirken: 56 Prozent der Meinungsmelder trauen der Politik in der Tendenz nicht zu, die Probleme bei der Energieversorgung zu lösen. Sie haben auf der Skala von eins bis zehn die werte null bis vier gewählt. 33 Prozent der Meinungsmelder haben auf der Skala einen Wert zwischen sechs und zehn angegeben und sind damit eher optimistisch, dass die Politik die Probleme bei der Energieversorgung lösen kann.
5 Sorgen um eigene finanzielle Situation bleiben
Bleibt die Frage: Inwieweit betreffen die steigenden Energiepreise die Meinungsmelder? Eine Mehrheit von 58 Prozent macht sich in dem Zusammenhang Sorgen um die eigene finanzielle Situation, sie hat auf der Skala von null (keine Sorgen) bis zehn (große Sorgen) einen Wert zwischen sechs und zehn gewählt. 27 Prozent der Meinungsmelder machen sich dagegen weniger Sorgen und haben auf der Skala die Werte null bis vier angegeben.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 5. Mai 2022, 19:30 Uhr