Klimaprotest in Bremen: "zu radikal", finden die Meinungsmelder

Aktivisten haben sich in Bremen auf Straßen festgeklebt. Solch radikale Aktionen lehnen die Meinungsmelder deutlich ab und verweisen auf die Folgen für andere.

1.792 Meinungsmelder von Radio Bremen haben sich an der Befragung beteiligt. Das Ergebnis ist deutlich: 71 Prozent sprechen sich gegen die Protest-Aktion aus, bei der sich Klimaaktivsten auf die Straße geklebt hatten. Immerhin stimmen 26 Prozent der Befragten mit einem "Daumen hoch".

Ergebnis der Meinungsmelder-Befragung

Die Gegner kritisieren vor allem die negativen Folgen der Straßenblockaden für andere. "Auf sich und die Probleme aufmerksam machen, ist toll. Aber hierdurch werden nur lange Staus verursacht, welche am Ende für eine höhere Belastung der Umwelt sorgen", sagt ein 31-jähriger Meinungsmelder aus Niedersachsen. Zudem stellt er die Frage, ob es vertretbar ist, dass durch den Protest Rettungsdienste möglicherweise später zu ihren Einsätzen kommen. Ähnlich sieht es eine 53-jährige Bremerin: "Andere Menschen und sich selber in Gefahr bringen, geht meines Erachtens viel zu weit. Ferner werden Bürger, die unter anderem zur Arbeit müssen, belästigt."

Andere glauben, dass die Protestform nicht zielführend sei: "Es bringt für den Klimaschutz absolut nichts. Im Gegenteil: Die Verkehrsteilnehmer stehen im Stau und produzieren noch mehr Abgase. Am Rembertiring ist bereits eine Baustelle, die Stausituation wird noch verstärkt, die Abgasausstöße ebenso. Diese Art des 'Protestes' ist Terror und dient nicht der Sache", sagt eine Meinungsmelderin aus Bremen.

Wurden bisherige Protestaktionen ignoriert?

Die Befürworter der Aktion argumentieren, dass bisherige Proteste ignoriert wurden. "Ich finde es nicht gut zu stören, verstehe aber, dass andere Mittel ausgeschöpft sind", sagte eine 36-Jährige aus Bremen. Ähnlich sieht es ein 61-jähriger Bremer: "Alle bisherigen Aktionen und Parteien haben auf dem Gebiet der Klimarettung versagt. Die Demonstranten machen das nicht aus Langeweile oder sonst niedrigen Gründen. Wer etwas ändern will, findet Wege. Wer nichts ändern will, findet Gründe."