Tagung in Bremen: Marburger Bund fordert mehr Medizin-Studienplätze

  • Marburger Bund befürchtet Engpass bei der Patientenversorgung.
  • Grund dafür ist, dass viele Ärzte in Ruhestand gehen.
  • Gerade ländlicher Raum könnte betroffen sein.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert dringend mehr Medizinstudienplätze in Deutschland. Ansonsten drohe in einigen Jahren ein Engpass bei der Patientenversorgung, hieß es zum Abschluss der Hauptversammlung in Bremen.

Forderung des Marburger Bunds ist nicht neu

In Deutschland fehlen schon jetzt Hausärzte und Fachärzte, besonders im ländlichen Raum. Zusätzlich sieht der Marburger Bund nun eine große Ruhestandswelle auf das Gesundheitssystem zukommen. Denn mit den "Baby-Boomern", also den Jahrgängen von 1955 bis 1965, gehen besonders viele Ärzte in den Ruhestand, deren Stellen neu besetzt werden müssen. Die Forderung des Marburger Bunds nach mehr Studienplätzen ist nicht neu, trotzdem habe sich in den zurückliegenden Jahren wenig getan, kritisierte die Vorsitzende Susanne Johna. Die Politik dürfe sich nicht weiter wegducken, so Johna.

Auch zum Thema Corona hatte die Ärztefunktionärin eine klare Botschaft: Deutschland könne es sich nicht erlauben, noch einmal so blauäugig in die kalte Jahreszeit zu gehen wie in den vergangenen Jahren. Stets waren im Herbst die Infektionszahlen stark gestiegen. Die Bundesländer sollten durch das Infektionsschutzgesetz einen großen Instrumentenkasten bekommen, um angemessen auf eine verschärfte Pandemie-Lage reagieren zu können.

Ärztetagung beginnt morgen in Bremen

Der Ärztemangel und die Pandemie werden auch Themen beim Deutschen Ärztetag sein, der morgen in Bremen beginnt. Dort wird auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet.

Marburger Bund tagt in Bremen: Mediziner diskutieren Ärztemangel

Bild: Radio Bremen

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Autor

  • Jens Otto
    Jens Otto Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 23. Mai 2022, 11 Uhr