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Bremer Innensenator nach Lützerath-Protesten: "Ein Problem der Grünen"

Bild: Radio Bremen

Mäurer kritisiert die schwarz-grüne Entscheidung zum Braunkohleabbau in NRW. Im Talk mit Felix Krömer erklärte er nun, warum Bremer Polizisten dennoch nach Lützerath mussten.

Bremens Innensenator (SPD) Ulrich Mäurer hat erneut seine Kritik am Braunkohleabbau in Nordrhein-Westfalen (NRW) bekräftigt – auch wenn er Polizisten zur Unterstützung der Kollegen nach Lützerath geschickt habe. Die Polizei in NRW nicht zu unterstützen, sei keine Alternative gewesen, so Mäurer. Im Interview mit Felix Krömer erklärte der Senator aber, dass man diese Entscheidung nicht missverstehen sollte. Die schwarz-grüne Regierung in Düsseldorf gehe in Sachen Braunkohleabbau seiner Ansicht nach nicht den richtigen Weg.

Lützerath war ein falsches Signal gewesen. Aber das ist vorwiegend auch ein Problem der Grünen.

Ulrich Mäurer (SPD), Innensenator

Er sei selbst in Brockdorf gewesen, habe gegen Aufrüstung und für Umweltschutz demonstriert, sagte Mäurer. "Insofern habe ich meine Sympathie natürlich auch für viele Grüne, die heute enttäuscht sind." Dabei habe er durchaus auch schon einmal vor einem Wasserwerfer gestanden und dessen Strahl abbekommen. "Das ist äußerst unangenehm, insbesondere, wenn da noch Gas beigemischt ist. Das muss man nicht haben."

Mäurer: Mehrheit der Demonstranten war friedlich

Deshalb sei er für eine zivile Form der Auseinandersetzung und ein "ganz harter Gegner von Gewaltanwendung". Aber dass in Sachen Klima demonstriert werde, halte er für "sehr legitim und notwendig". Die Mehrheit der Demonstranten sei friedlich gewesen, auch wenn einige Gewalttätige das Bild in der Öffentlichkeit prägten.

Die Kritik der Polizeigewerkschaft, dass Bremen zu wenig Polizisten nach NRW geschickt habe, will Mäurer nicht gelten lassen. "Es gab erstens reichlich Unterstützung aus fast allen Bundesländern. Und wir haben das geliefert, was wir liefern konnten", sagte Mäurer.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. Januar 2023, 19:30 Uhr