9-Euro-Ticket und La Strada heben Stimmung unter Bremer Händlern

Menschen spazieren und shoppen im Bremer Schnoorviertel
Auch die Geschäfte im Schnoor-Viertel werden am kommenden Sonntag öffnen. Bild: dpa | Daniel Kalker

Wegen La Strada öffnen heute Geschäfte in Bremens City und im Viertel. Nach dem Stimmungstief im April zeigen sich Händler optimistisch. Auch das 9-Euro-Ticket helfe ihnen.

"Sehr angenehm überrascht" sein die Händler in Bremens City vom Samstag vor Pfingsten gewesen, sagt Jens Ristedt, Vorsitzender der City-Initiative Bremen und Inhaber eines Modehauses in der Innenstadt. "Die Publikumsfrequenz bei uns ist wieder deutlich nach oben gegangen", erklärt Ristedt. Auch hätten die Kaufleute wieder deutlich mehr Touristen und Buten-Bremer in der Innenstadt ausgemacht. "Wir glauben, dass das auch am 9-Euro-Ticket liegt", so Ristedt.

Noch im April des laufenden Jahres war das Konjunkturbarometer des Handelsverbands Deutschland, das die Stimmung im Handel anzeigt, so tief gefallen wie selbst zu Beginn der Corona-Pandemie nicht – Folgen der Inflation und des Kriegs. Zwar dauern Inflation und Krieg weiter an. Dennoch sei die Stimmung unter den Händlern derzeit wieder positiv, so Ristedt, zumindest in der Bremer Innenstadt und insbesondere mit Hinblick auf Sonntag: Denn dann dürfen die Händler der Altstadt, des Schnoors, der Schlachte und des Viertels von 13 bis 18 Uhr öffnen. Das – zumindest laut Vorhersagen – gute Wetter und das Internationale Festival der Straßenkünste La Strada könnten der angeschlagenen Innenstadt an diesem verkaufsoffenen Sonntag einen warmen Regen bescheren, so die Hoffnung.

"Die Menschen haben wieder ein großes Interesse an Veranstaltungen", glaubt Ristedt. Auch gebe es ein großes Bedürfnis nach Ablenkung: "La Strada ist wunderbar dafür", findet der Kaufmann. Die Straßenkünstler sorgten für eine schöne Atmosphäre. Ohnehin habe die Bedeutung von Events und von verkaufsoffenen Sonntagen nach einer langen, insbesondere durch Corona bedingten Durststrecke für die Innenstadt zugenommen.

Events sorgen für Frequenzen, ziehen Binnen- und Buten-Bremer an.

Jens Ristedt, City-Initiative Bremen

Viertel hofft auf neue Zielgruppen

Dunkelhaarige Frau, um die 30, lächelt vor Ostertorsteinweg in die Kamera
Sieht in verkaufsoffenen Sonntagen große Chancen für das Viertel: Quartiersmanagerin Tracy El Haddad. Bild: Tracy El Haddad

Mit dieser Einschätzung liegt Ristedt auf einer Linie mit den Gastronomen und Händlern im Bremer Ostertor- und Steintor-Viertel, die ebenfalls am Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr öffnen dürfen. Tracy El Haddad, Quartiersmanagerin im Viertel, sieht in verkaufsoffenen Sonntagen eine sehr gute Möglichkeit für die Händler, sich darzustellen: "Der Sonntag ist ein entspannter Tag. Da können die Leute in aller Ruhe beim Stöbern und Flanieren unsere vielen inhabergeführten Geschäfte für sich entdecken", so El Haddad.

Da La Strada auch Publikum von außerhalb anziehe, berge der kommende Sonntag für das Viertel zudem die Chance, neue Zielgruppen anzusprechen, Buten-Bremer für das Quartier zu begeistern, die dort bislang noch nicht so oft zu Gast gewesen seien. "Wir freuen uns auf Sonntag", so El Haddad.

Bremerhaven macht Bremer Geschäftsleuten Mut

Auch Jan König, Hauptgeschäftsführer des Handeslverbands Nordwest, ist überzeugt: "Events wie La Strada sind ganz wichtig, um die Leute zu begeistern. Sie beleben die Geschäfte und schaffen eine positive Stimmung." König ist überzeugt davon, dass der bevorstehende verkaufsoffene Sonntag ein lohnender für die Geschäftsleute werden dürfte. Die Stimmung unter den Kunden sei wieder besser als noch vor wenigen Wochen. So seien die verkaufsoffenen Sonntage im April und Mai in Bremerhaven sehr gut angenommen worden. "Alles spricht dafür, dass es am Sonntag in Bremen auch so sein wird", glaubt König.

Krise im Einzelhandel sorgt für Leerstand in der Bremer Waterfront

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 11. Juni 2022, 19:30 Uhr