Fragen & Antworten
So leuchtet der Advent in Bremen und umzu – und daher kommt der Brauch
In Grasberg und Delmenhorst blinken wieder die Weihnachtshäuser, Bremen und Bremerhaven leuchten. Ein Religionswissenschaftler erklärt, warum wir mit Lichtern feiern.

- Warum ist Licht an Weihnachten besonders wichtig?
- Im Christentum spielen Lichter und Kerzen nicht nur an Weihnachten eine große Rolle", erklärt Yan Suarsana, Professor für Religionswissenschaft an der Universität Bremen. "Für die Bedeutung des Lichts gibt es auch viele plausible Erklärungen, aber man kann nicht sagen, wann es genau in den christlichen Glauben übergegangen ist."
"Licht allgemein vertreibt die Dunkelheit und damit im älteren Volksglauben auch böse Geister, Dämonen und Hexen", so der Professor. Mit dem Licht konnten die Menschen diese teuflischen Mächte vertreiben.
Im Christentum selbst gibt es eine sehr lange Verbindung zwischen Licht und Leben: Christus wird als Licht der Welt und ewiges Lebens gesehen, womit dem Licht eine besondere Bedeutung zugeschrieben wird.
Die Weihnachtshäuser in Delmenhorst und Grasberg leuchten wieder
Mann steht vor weihnachtliche beleuchteter Doppelhaushälfte in Delmenhorst.
Sven Borchart und seine Frau schmücken ihr Haus schon seit 20 Jahren im Stil von Chevy Chase.
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtsmann-Maske als Deko an einem Gartenzaun.
Schon am zweiten Oktoberwochenende haben die Borcharts damit begonnen, ihr Haus zu dekorieren.
Quelle: Radio Bremen
Riesiger Deko-Stiefel mit Weihnachtsmännern auf einer Hecke.
Das Dekorationsmaterial für die Adventszeit wird unterm Jahr in drei Garagen aufbewahrt.
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtlich geschmückte Terrasse mit Riesen-Weihnachtspyramide.
Tagsüber ist die Terrasse der Borcharts schon ein echter Hingucker, doch....
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtlich geschmückte und beleuchtete Terrasse mit Weihnachts-Pyramide.
...erst bei Dunkelheit kommt die Deko richtig zur Wirkung.
Quelle: Radio Bremen
Große beleuchtete Deko-Kerzen auf einem Tannenkranz.
Traditionell wird das Weihnachtshaus in Delmenhorst ab dem ersten Advent illuminiert.
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtlich beleuchtetes Dach mit Weihnachtsmannpuppe, die gen Schornsteig steigt.
Der Schornstein ist nur eine Attrappe: Eine Nebelmaschine pustet alle 30 Sekunden Rauch hinaus.
Quelle: Radio Bremen
Große weihnachtliche Krippe auf einem Garagendach.
Die überdimensionale Krippe steht auf dem Garagendach.
Quelle: Radio Bremen
Kleiner Magnet-Plüschweihnachtsmann klebt an einem Garagentor.
Und das Garagentor ist geschmückt mit dutzenden kleiner magnetischer Plüsch-Elche, Weihnachts- und Schneemänner.
Quelle: Radio Bremen
Große weihnachtliche Holzschnitzerei auf weihnachtlich beleuchteter Terrasse.
Das Erzgebirge lässt grüßen – in XXL.
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtslichter im Garten mit winterlichen Figuren.
Romantik pur: Abertausende Glühbirnen funkeln im Garten.
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtlich geschmückte und beleuchtete Brücke in einem Vorgarten.
Eine reich dekorierte Brücke führt vom Grundstückseingang zur Terrasse...
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtsbeleuchtung spiegelt sich im Koi-Teich.
...direkt über den Koi-Teich der Borcharts.
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtlich beleuchtete Doppelhaushälfte in Delmenhorst.
Unzählige Weihnachtsmänner bevölkern den Garten der Borcharts.
Quelle: Radio Bremen
Eingangspforte einer weihnachtlich beleuchteten Doppelhaushälfte in Delmenhorst.
Zwei bewachen die Eingangspforte...
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtsmannfigur mit Kind auf dem Schoß auf einer Hecke sitzend.
...einer sitzt auf der Hecke...
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtsmannfigur hängt an der Regenrinne eines weihnachtlich geschmückten Hauses.
...einer hängt an der Regenrinne...
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtsmannfigur mit baluem Mund-Nasen-Schutz.
...ein mannshoher vor der Haustür trägt Maske...
Quelle: Radio Bremen
Weihnachtsmannfigur mit Fernglas schaut über eine Hecke.
...und ein anderer hält Ausschau.
Quelle: Radio Bremen
Ein Haus in Grasberg ist weihnachtlich dekoriert
Auch in Grasberg (Landkreis Osterholz) weihnachtet es schon sehr.
Quelle: privat/Melanie Thölken
Ein Haus in Grasberg ist weihnachtlich dekoriert
Zahlreiche kleine Lampen sorgen im Garten von Familie Thölken für den vorweihnachtlichen Lichterglanz.
Quelle: privat/Melanie Thölken
Ein Haus in Grasberg ist weihnachtlich dekoriert
Wenn Frau Holle auf sich warten lässt: Im Garten erinnert ein beleuchteter Schneemann, welche Jahreszeit wir eigentlich gerade haben.
Quelle: privat/Melanie Thölken
Ein Haus in Grasberg ist weihnachtlich dekoriert
Alle Jahre wieder ... zaubert die bunte Deko Licht in die dunklen Monate und ...
Quelle: privat/Melanie Thölken
Ein Haus in Grasberg ist weihnachtlich dekoriert
... und verwandelt Haus und Garten in ein kleines Weihnachts-Wudnerland.
Quelle: privat/Melanie Thölken
- Woher kommt der Brauch, einen Tannenbaum mit Lichtern zu schmücken?
- Das Weihnachtslicht ist schon sehr alt, erste Berichte gab es im 15. Jahrhundert, so der Bremer Religionswissenschaftler. Damals wurde mit dem Licht einer Kerze an Weihnachten, um Schutz für Haus und Familie gebeten.
Heute hat das Weihnachtslicht an Bedeutung verloren und der Lichterbaum ist an seine Stelle getreten. Das Schmücken eines immergrünen Baumes gab es schon bei den Römern, Lichter hingegen sind erst seit dem 17. Jahrhundert belegt und zwar von zwei deutschen Adligen aus Sachsen und der Pfalz, so Suarsana. "Der erste Weihnachtsbaum war aber gar kein Weihnachtsbaum, sondern ein Nikolausbaum." Dieser Brauch hat sich dann wie die Bescherung vom Nikolausfest zum Weihnachtsfest verlagert.
Im 18. Jahrhundert gibt es immer mehr Belege für den Weihnachtsbaum in der Oberschicht – auch Goethe und Schiller erinnern sich an einen Tannenbaum im Lichterglanz mit Zuckergebäck und Schleifen. Von da an verbreitete sich der beleuchtete Weihnachtsbaum in die ganze Welt und in alle Gesellschaftsschichten.
- Warum zünden wir jeden Sonntag eine Kerze am Adventskranz an?
- "Der Adventskranz ist noch jünger als der Weihnachtsbaum und da kann man auch ganz konkret sagen, wo dieser Brauch herkommt", erklärt der Religionsprofessor. Der Brauch kommt aus Hamburg: "Der Leiter eines Waisenhauses, Theologe Johann Hinrich Wichern, hat ein Wagenrad mit vier großen und vielen kleinen Kerzen aufgestellt." Die Idee war, jeden Tag eine Kerze anzuzünden und den Kindern die Tage bis Weihnachten anschaulich zu machen.
Dieser Brauch wurde durch Krankenschwestern weiter getragen, die in diakonischen Werken, den sogenannten Wichern-Werken, ausgebildet wurden. Im Krieg brachten sie den Wichernkranz in die Feldlazarette und durch die Soldaten verbreitet er sich weiter bis heute
Seite teilen
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. November 2020, 19:30 Uhr