Mehr als 600 Stellen stehen bei Papenburger Meyer-Werft auf der Kippe
- Diese Zahl sei laut Betriebsrat bei Gesprächen mit Firmenleitung gefallen
- Werft will sich bislang dazu nicht äußern
- Betreibsrat will um jede Stelle kämpfen

Beim kriselnden Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft an der Ems steht nach Angaben des Betriebsrates der Abbau von mehr als 600 Arbeitsplätzen im Raum. Diese Zahl nannten die Arbeitnehmervertreter am Montag in Papenburg nach Gesprächen mit der Geschäftsführung. Nach Angaben der IG Metall fordert die Geschäftsführung außerdem, dass jeder Arbeitnehmer 200 Stunden Mehrarbeit ohne Bezahlung leisten soll. Lohnerhöhungen soll es nur geben, wenn die Meyer-Werft wieder Gewinne in einer bestimmten Höhe erziele. Wegen der Krise der Kreuzfahrtbranche in der Corona-Pandemie will die Werft ihre Ozeanriesen langsamer bauen und über die kommenden Jahre 1,2 Milliarden Euro einsparen.
Wir werden dies nicht hinnehmen und um jeden Arbeitsplatz und jede Person kämpfen.
Betriebsratsvorsitzender Nico Bloem
Die Firmenleitung äußerte sich zu den Zahlen nicht. Es gebe ein Angebot, über das aber noch verhandelt werden müsse, sagte ein Sprecher. Auf der Werft und den Tochterfirmen in Papenburg arbeiten etwa 4.500 Menschen.
Bau von neuem Kreuzfahrtschiff hat begonnen
Zugleich teilte die Werft am Montag mit, dass der Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffs für die britische Reederei P&O Cruises begonnen hat. Die "Arvia" werde mit Flüssiggas LNG angetrieben und sei wie ihr 2020 fertiggestelltes Schwesterschiff "Iona" für mehr als 5.000 Passagiere ausgelegt
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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 22. Februar 2021, 12 Uhr