Was, wenn wir Sie wählen, Herr Schäck?

Was, wenn wir Sie wählen, Herr Schäck?

Bild: Radio Bremen

Miese Umfragewerte und verlorene Landtagswahlen – für die FDP lief es zuletzt nicht gut. In Bremen soll das anders werden: Thore Schäck will die FDP wieder in die Bürgerschaft führen.

"Who the heck ist Thore Schäck?", fragen FDP-Aufkleber im Bremer Stadtgebiet schon seit Wochen – offenbar mangelt es dem Spitzenkandidaten der Liberalen noch etwas an Bekanntheit. Beim "Trockenschwimmen" mit Felix Krömer stellt er sich und seine Pläne vor – und erklärt, warum er seiner Meinung nach ein ungewöhnlicher Politiker ist.

1 Was geht bei Schäck abseits von Politik?

Stärke zeigen Politiker in der Regel mehr durch ihre innere Haltung als durch ihre Oberarme. Der regelmäßige Gang ins Fitnessstudio ist Schäck als "Sportskanone" (O-Ton Krömer) aber trotzdem wichtig. "Ich versuche, mich einigermaßen fit halten", erzählt er bei Minute 2.18.

Ab und zu spiele er Hallenhockey oder Tennis, oft gehe er aber einfach Laufen. "Das ist immer das Einfachste, was man so unterbringen kann, mal eine Dreiviertelstunde – ist halt nicht mit einer Anfahrt verbunden." Ob Schäck – passend zum Ort des Gesprächs – auch gern Schwimmen geht, verrät er ab Minute 1.37.

2 Wie viel FDP-Klischee steckt in Schäck?

Mit Klischees ist das ja immer so eine Sache – und auch das Klischee des typischen FDP-Poltikers sei "eigentlich totaler Quatsch", räumt Krömer ein. Trotzdem habe ihn zum einen überrascht, dass Schäck Vegetarier sei und zum anderen, dass er eine Waldorfschule besucht habe. Passt das zur FDP? "Ich kenne bei uns in der Partei viele Vegetarier", schmunzelt Schäck bei Minute 6.00. Einen anderen ehemaligen Waldorfschüler kenne er aber nicht: "Das Klischee bestätige ich ihnen gerne."

Was laut Schäck aber viel mehr der "FDP-DNA" (O-Ton Schäck) entspricht: "Nicht immer den sichersten Weg zu gehen, sondern auch mal bewusst ins Risiko zu gehen und Dinge auszuprobieren." Auch aus diesem Grund sei es kein Fehler gewesen, in der Corona-Pandemie ein Start-Up zu gründen – auch wenn das letztendlich keinen Erfolg hatte.

Im Gespräch räumt Schäck ebenfalls mit dem Klischee auf, dass alle FDP-Politiker "aus gutem Hause" kämen. Was das mit seiner eigenen Lebensgeschichte zu tun hat, erzählt er ab 7.30. 

3 Wie tritt Schäck im Wahlkampf auf?

"Ich halte mich für einen etwas ungewöhnlichen Politiker", sagt Schäck bei Minute 15.07, "weil ich eher dazu neige, ein bisschen zurückhaltend zu sein – also lieber zuzuhören, anstatt zu sprechen." Und trotzdem, so empfindet es Krömer, ist der Wahlkampf der FDP doch sehr auf Schäck als Spitzenkandidat zugeschnitten.

Vielleicht, weil in den Reihen dahinter nichts kommt? Nein, sagt Schäck (Minute 13.44): "Aber am Ende ist es immer wichtig, in einem Wahlkampf auch ein Gesicht zu zeigen." Schäck zeigte zuletzt aber nicht nur sein Gesicht, sondern auch seine Stimme: Auf Werbeplakaten war eine Handynummer zu sehen, unter der Schäck nach wie vor für alle Bremerinnen und Bremer erreichbar ist. Und tatsächlich:

Das Telefon hat regelmäßig über den Tag verteilt gebimmelt – teilweise auch zu ganz unchristlichen Uhrzeiten.

Thore Schäck, Spitzenkandidat der FDP

Was die meisten Menschen von ihm wissen wollten, erzählt er ab Minute 14.48.

4 Wie will die FDP Bremen verkehrstechnisch voranbringen?

Inhaltlich möchte die FDP unter anderem beim Thema Verkehr punkten, weswegen Schäck dieses Thema mit Krömer vertiefen will. "Verkehr betrifft ja nicht nur den Individualverkehr von den Bremerinnen und Bremern", erklärt er bei Minute 18.32, "sondern auch Wirtschaftsverkehr. Wir sind auch auf Arbeitsplätze hier angewiesen und die Unternehmen sind darauf angewiesen, dass der Verkehr fließt." Und das habe in den letzten Jahren nicht besonders gut funktioniert.

Was also tun? "Wir fordern und erwarten auch, dass in Zukunft wieder für alle Verkehrsteilnehmer Politik gemacht wird." Der ÖPNV solle zwar ausgebaut werden, aber Bremen sei eine Autostadt und müsse auch für die Autofahrerinnen und Autofahrer Politik machen.

Wie seine Partei und er dabei konkret mit daraus entstehenden Herausforderungen wie dem aufgesetzten Parken umgehen wollen, sagt Schäck ab Minute 20.13.

5 Wie passen Straßenverkehr und Klimaschutz zusammen?

Die Verkehrspolitik ist eng mit der Klimapolitik verknüpft – und Krömer merkt an, dass der Straßenverkehr mit seinem CO2-Ausstoß einen erheblichen Anteil am Klimawandel hat. Klimaschutz mit gleichzeitiger Politik für Autoverkehr – passt das also zusammen? Für Schäck schon: "Mein Gefühl ist, dass das Thema Elektromobilität in den letzten Jahren so schnell Fahrt aufgenommen hat – und das auch weitergehen wird –, dass sich das Problem, ehrlich gesagt, irgendwann von alleine lösen wird", sagt er bei Minute 21.52.

Das Argument mit dem CO2-Ausstoß trage nicht mehr, "wenn wir mit dem Tempo weitermachen, in großen Schritten in Richtung Elektromobilität gehen und die Autos irgendwann nur noch mit grünem Strom getankt werden." Wie Schäck dabei zu einer autofreien Innenstadt und Tempo-30-Beschränkungen in der Stadt steht, erklärt er ab Minute 22.35.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 4. April 2023, 19:30 Uhr