Infografik
Psychische Erkrankungen: Tausende im Land Bremen in Behandlung
Psychische Erkrankungen: Tausende im Land Bremen in Behandlung
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Im Land Bremen wurden im Jahr 2020 rund 9.000 Erwachsene wegen psychischen Erkrankungen und Störungen in spezialisierten Kliniken behandelt. Dazu kommen noch einmal 400 Kinder und Jugendliche, die stationär behandelt werden mussten. Das zeigen Daten des Bremer Krankenhausspiegels. Er wird von der Bremer Krankenhausgesellschaft herausgegeben.
Zu den Therapien in Kliniken kommen noch die Behandlungen in Ambulanzen und Tageskliniken dazu. Sie liegen um ein Vielfaches höher. Genaue Zahlen für das vergangene Jahr gibt es aber noch nicht. Sie dürften aber ähnlich sein.
Psychische Erkrankungen bei Erwachsenen in 2020
Die Bremer Krankenhausgesellschaft hat psychische Erkrankungen und Störungen zum ersten Mal in dieser Form erfasst. Sie ist sich aber sehr sicher, dass sie zugenommen haben. Die Techniker Krankenkasse sieht das ähnlich: Sie weist darauf hin, dass immer mehr Antidepressiva verschrieben werden und die Fehltage der Beschäftigten ständig steigen.
Wir sind in Bremen gut aufgestellt, aber ich denke, wir müssen das weiter ausbauen.
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard
Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in 2020
Corona und Flüchtlingswelle offenbar die Hauptursachen
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) sieht als eine Ursache die Folgen der Corona-Pandemie. "Grundsätzlich ist es so, das psychische Erkrankungen zunehmen, das sehen wir praktisch bei allen Auswertungen der Krankenkassen. Das andere sind Pandemie-Folgen, die zeitversetzt jetzt tatsächlich eine Rolle gespielt haben mit Isolation, Ängsten et cetera."
Bernhard weist aber auch darauf hin, dass viele Flüchtlinge aus Krisengebieten nach Bremen gekommen sind. Die hätten zum Teil traumatische Erfahrungen gemacht und müssten deshalb therapeutisch behandelt werden. "Wenn man das geballt zusammennimmt, zeigt es, dass die Bedarfe gestiegen sind und wir dem gerecht werden müssen." Grundsätzlich ist Bremen nach Ansicht der Gesundheitssenatorin in dem Bereich aber gut aufgestellt. Trotzudem müssten die Angebote erweitert werden.
Gesundheitssenatorin sieht psychiatrische Versorgung gut aufgestellt
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 29. Juni 2022, 15 Uhr