Infografik
Hätten Sie's gewusst? So viel kostet in Bremen ein Polizei-Einsatz
Regelmäßig rücken Beamte bei Streitigkeiten, Ruhestörungen oder Streichen aus. In manchen Fällen müssen die Beteiligten die Polizeikosten selber tragen.
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Anfang November eskalierte eine Abi-Party in Vegesack so sehr, dass die Polizei anrücken und sogar bei der Garderobe mithelfen musste. Momentan prüft die Polizei, ob die Veranstalter die Kosten für den Einsatz übernehmen müssen. "Grundsätzlich ist Polizeiarbeit als eine Kernaufgabe des Staates aus Steuermitteln zu finanzieren", erklärt Nils Matthiesen, Pressesprecher der Bremer Polizei. Es gebe aber Fälle, in denen die Beteiligten die Einsatzkosten übernehmen müssten.

Und wie alles sind auch diese Kosten genau definiert, nachzulesen in der "Kostenverordnung für die innere Verwaltung". So kostet die Stunde eines Beamten, abhängig vom Dienstgrad, 50 bis 80 Euro. Auch Fahrtkosten werden berechnet: Jeder angefangene Kilometer mit dem Streifenwagen kostet 2,10 Euro. Sind Polizei-Motorräder im Einsatz liegt der Preis bei 1,60 Euro. Wer zum Beispiel wegen Verstößen gegen Platzverweise eine Nacht in Gewahrsam verbringen muss, bekommt eine Rechnung von 36,55 Euro präsentiert. Aber ohne "All Inclusive": Bettwäsche und Mahlzeiten kosten extra.
Doch wann wird man definitiv zur Kasse gebeten? Beispielsweise, wenn man für Ruhestörungen oder Streitigkeiten verantwortlich ist und Beamten dadurch mehrmals anrücken müssen. Auch die Nacht in der Ausnüchterungszelle gibt es nicht zum Nulltarif. Ruft man ohne Grund die Polizei und täuscht eine Straftat vor, muss man nicht nur mit einer Rechnung, sondern unter Umständen sogar mit einer Anzeige rechnen. Mögliche Folgen: Geld- und Gefängnisstrafen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Tag, 27. November 2018, 23:30 Uhr