Warum die weltweit führenden Korallenriff-Forscher nach Bremen kommen

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  • Mehr als 1.000 Forscher treffen sich in Bremen.
  • Korallenriff-Experten kommen aus mehr als 80 Ländern.
  • Viele Korallenriffe sind bedroht.

Die weltweit größte Korallenriff-Konferenz beginnt in Bremen. Erwartet werden dazu 1.000 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus mehr als 80 Ländern. Es ist das erste Mal, dass die Korallenriff-Konferenz in Europa stattfindet.

Eine Fotomontage zeigt lebendige und abgestorbene Korallen unter der Wasseroberfläche.
Das weltweite Korallensterben hat dramatische Auswirkungen. Bild: The Ocean Agency

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Fürst Albert II. von Monaco werden dabei sein. Fürst Albert II. setzt sich mit seiner Stiftung für den Umweltschutz ein und begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Congress Centrum Bremen.

In den vergangenen Jahren sind viele Riffe abgestorben

Eine Woche lang beraten die Expertinnen und Experten vor allem darüber, wie sich die Korallenriffe schützen und retten lassen. Der neueste Zustandsbericht ist alarmierend: Allein in den vergangenen zehn Jahren sind fast 15 Prozent der Riffe in den Meeren abgestorben. Der Bremer Professor Christian Wild sagt, dass es weltweit kaum mehr ein unversehrtes Korallenriff gibt.

Wir wissen, dass weltweit 30 Prozent der Riffe so stark geschädigt sind, dass sie sich kaum noch regenerieren können. Weitere 50 Prozent sind stark geschädigt. Und nur noch 20 Prozent sind in einem vergleichsweise guten Zustand.

Christian Wild, Professor für Marine Ökologie an der Uni-Bremen

Das Land Bremen ist laut Universität Bremen ein bedeutender Wissenschaftsstandort in der Meeresforschung. Viele Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen wie etwa der Ozeanografie, Umweltphysik, den Marinen Geowissenschaften und der Meeresbiologie arbeiteten in Bremen und umzu zusammen. Zudem ist am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Marum) etwa der Exzellenzcluster „Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“ angesiedelt. Die Vielfalt der Expertise in der Meeresforschung sei deutschlandweit einmalig, teilt die Universität Bremen mit.

Klimawandel bedroht die Riffe

Bürgemeister Bovenschulte (l.) spricht mit Fürst Albert II. von Monaco. Um sie herum stehen noch weitere Leute und Pressemenschen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD, l.) im Gespräch mit Fürst Albert II. von Monaco (3. v. l.) bei der Konferenz. Bild: Radio Bremen | Sven Weingärtner

Die größte Bedrohung für die Riffe ist der Klimawandel: Weil die Ozeane nicht nur wärmer werden, sondern auch zunehmend saurer, lösen sich die Kalkstrukturen der Korallen auf. Dazu kommen noch Probleme wie die Überfischung und Überdüngung der Meere.

Speziell diese beiden Faktoren wollen die Wissenschaftler in den Fokus nehmen, wenn sie ein Papier mit Forderungen an die internationale Politik vorstellen. Die Botschaft, die von dieser Konferenz ausgehen soll, ist einfach: Wenn nichts unternommen wird, gibt es in wenigen Jahrzehnten keine Korallenriffe mehr.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz , 3. Juli 2022, 19:30 Uhr