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Wie soll die Geno aus den roten Zahlen kommen, Frau Dreizehnter?

Wie wollen Sie aus den roten Zahlen kommen, Frau Dreizehnter?

Bild: Radio Bremen | Christof Kette

Mit Bremens Chefin der Gesundheit Nord spricht Felix Krömer über das Millionen-Minus bei den städtischen Kliniken und wie die Geno gegen den Fachkräftemangel kämpft.

Jahr für Jahr fressen die kommunalen Kliniken der Gesundheit Nord (Geno) Millionen-Löcher in den Bremer Haushalt. Mehr als 40 Millionen Euro waren es im vergangenen Jahr. Bremen leistet sich vier Krankenhäuser, die nahezu alles an medizinischer Versorgung anbieten – das ist natürlich teuer.

Zusätzlich stehen Großinvestitionen an, da die Häuser zum Teil nicht mehr zeitgemäß sind. Wo soll das Geld herkommen? Ohne die Gesundheitsversorgung zu gefährden, muss an einigen Stellen abgespeckt werden. Wie das gehen soll und ob man die Gesundheitsversorgung in Bremen ganz neu denken muss, das will buten-un-binnen-Moderator Felix Krömer von der Vorsitzenden Geschäftsführerin der Geno, Dorothea Dreizehnter, wissen.

1 Corona hat alles auf den Kopf gestellt

Weniger Patienten, kranke Mitarbeiter, verschobene OPs – die Pandemie hat das Krankenhaus-Management in den vergangenen zwei Jahren auf den Kopf gestellt. Aktuell steigen die Corona-Zahlen wieder, Ausgleichszahlungen fließen allerdings teilweise schon nicht mehr. Dass lässt die Geno-Chefin mit Sorge, aber auch Vertrauen auf den Herbst und mögliche weitere Corona-Wellen blicken, wie sie ungefähr ab Minute 4:45 erklärt.

Ich mache mir Sorgen um die Mitarbeiter. Sie laufen gerade einen Marathon und sind selbst in größerer Anzahl erkrankt gewesen. Die mentale Belastung ist groß. Für die, die wirklich vorne am Bett stehen, ist die aktuelle Lage schwer.

Dr. Dorothea Dreizehnter
Dorothea Dreizehnter, Vorsitzende Geschäftsführerin der Geno

2 Wie steht es finanziell um die Geno?

Geno-Chefin Dreizehnter bei einem Interview mit Felix Krömer
Dorothea Dreizehnter im Gespräch mit Felix Krömer. Bild: Radio Bremen/Christof Kette

"Es ist kompliziert", räumt die Geno-Chefin ab Minute 6:50 ein, wenn es um die wirtschaftliche Lage der Gesundheit Nord geht. Nach einem wirklich schwierigem Jahr 2020 sei es allerdings 2021 gelungen, die betriebswirtschaftliche Situation zu stabilisieren, sagt sie.

Das Niveau sei noch nicht zufriedenstellend, man freue sich aber über einen Sanierungserfolg in Höhe von knapp 26 Millionen Euro. Konkrete Zahlen konnte Dreizehnter noch nicht nennen, dennoch sehe der Jahresabschluss auf den ersten Blick gut aus. Weiterhin gelte das Ziel, bis 2024/2025 aus den roten Zahlen zu kommen und die schwarze Null zu schreiben, sagt Dreizehnter ab Minute 9:10.

3 Müssen für die schwarze Null weitere Stellen gestrichen werden?

Ab Minute 13:45 richtet Felix Krömer den Blick auf das Thema Stellenabbau. Um Kosten zu sparen, wurden unter anderem 140 Stellen gestrichen. Da die Patientenzahlen in den vergangenen Jahren gesunken seien, müsse man die Relation zwischen Fallzahlen und Kosten im Blick haben und reagieren, sagte die Geno-Chefin. Auf Nachfrage bestätigte sie, dass auch weitere Stellen gestrichen werden könnten. Wegen des Fachkräftemangel allerdings nicht im Bereich Pflege.

Abgebaut wurde nicht in der Pflege. Das ist für uns ein Tabu.

Dorothea Dreizehnter, Geno-Chefin

Welche weiteren Spar-Pläne es gibt, erklärt Dreizehnter ab ungefähr Minute 19.

4 Braucht Bremen vier kommunale Kliniken?

Vier vollversorgende Krankenhäuser leistet sich Bremen derzeit. Muss man sich langfristig von dieser Situation verabschieden, wenn man wirtschaftlich gut dastehen will, möchte Felix Krömer ab Minute 35 wissen.

Felix Krömer führt ein Interview
Felix Krömer hat einige Fragen an die Geno-Chefin. Bild: Radio Bremen

Wichtig sei es zu hinterfragen, was braucht man an welchem Standort und welche Dienstleistungen braucht man doppelt. Auch an diesem Punkt spiele der Fachkräftemangel ein große Rolle, denn Strukturen müssten verlässlich betrieben werden, sagt Dreizehnter. In der Diskussion gehe es um die Frage: "Wie kann die Gesundheitsversorgung qualitativ hochwertig aufrechterhalten werden, ohne dass an jedem Standort alles gemacht wird", sagt die Geno-Chefin. Wie diese Diskussion derzeit in Bremen abläuft, beschreibt die Dreizehnter ab Minute 36:20.

5 Was tut die Geno gegen den Fachkräftemangel?

In der Pflege fehlen Fachkräfte. Wie die Geno um neue Angestellte und Auszubildende wirbt, erklärt Dreizehnter ab Minute 55. "Wir schaffen Wohnraum für eine gewisse Zeit, bieten Sprachkurse bei Bedarf an und haben Imagekampagnen gestartet", sagt die Geno-Chefin. Wie es um die Pläne für das Fortbildungszentrum steht, verrät sie ab Minute 59.

Autorinnen und Autoren

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 18. Juni 2022, 19.30 Uhr