Kurt Zechs Pläne zum Umbau der Bremer Innenstadt geplatzt

Warum beerdigt der Senat jetzt Zechs Pläne für die Bremer City?

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz
  • Bremen verkauft Parkhaus-Mitte wohl doch nicht an Zech.
  • Das hat buten un binnen aus dem Umfeld des Senats erfahren.
  • Parkhaus-Areal sollte das Herzstück eines neuen Stadtkerns werden.

Bremen wird das Parkhaus-Mitte nun doch nicht an den Unternehmer Kurt Zech verkaufen. Das hat buten un binnen aus dem Umfeld des Senats erfahren. Zuerst hatte der Weser-Kurier über die Entwicklung berichtet.

Das Parkhaus war ein Zentraler Baustein für Kurt Zechs Innenstadtpläne. Der Unternehmer hatte vor fünf Jahren angekündigt, dem Stadtzentrum einen neuen, attraktiven Kern mit dem Arbeitstitel “City Galerie” verschaffen zu wollen. Zech plante, das Parkhaus-Mitte abzureißen und das gesamte Areal samt umliegender Gebäude umzugestalten.

Senat nutzt Ausstiegsklausel

Der Senat hat nun dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel genutzt, um den Verkauf des Parkhauses zu stoppen. Hintergrund ist demnach die Einschätzung der Bremer Regierenden, dass es nicht mehr wahrscheinlich sei, dass Zech seine Pläne tatsächlich umsetzen könne. Vor allem das ehemalige Kaufhof-Gebäude stelle sich als Hemmnis dar. Der Eigentümer, das Frankfurter Immobilienunternehmen DIC, will nach Einschätzung des Senats nicht bei Zechs Plänen mitziehen. Die Kaufhof-Immobilie ist in den Plänen allerdings ein zentraler Baustein.

Bremens Senatorin für Stadtentwicklung, Maike Schaefer (Grüne), erklärte im Gespräch mit buten un binnen, der Senat fürchte, dass die Innenstadtentwicklung zum Stillstand kommt. Man könne Zech nicht immer weiter Aufschub um Aufschub geben. "Wir sind ihm ja immer wieder entgegengekommen, aber auf Dauer geht das so nicht", sagte Schaefer.

Irgendwann muss man die Notbremse ziehen.

Maike Schaefer (Grüne), Senatorin für Stadtentwicklung

Der Senat will sich offiziell erst am kommenden Dienstag zu den Entwicklungen äußern. Aus dem Regierungsumfeld ist jedoch zu hören, dass das Parkhaus trotz des gescheiterten Verkaufs abgerissen und das Areal neu entwickelt werden könnte. Dafür bedarf es allerdings einer neuen Ausschreibung. Eine weitere Option wäre, dass Bremen selbst als Bauherr in die Bresche springt.

Die Zech-Gruppe wollte sich auf Anfrage von buten un binnen nicht zu der Entwicklung äußern, da ihr noch keine schriftlichen Unterlagen des Senats vorliegen.

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 23. Juni 2022, 19:30 Uhr